Über das Thema „Journalismus im Internet“, dem dieser Band gewidmet ist, wird gegenwärtig viel geschrieben. Besonders oft geschieht dies natürlich im Journal- mus und im Internet selbst. Dort kommt es zumeist auf Kürze und Geschwind- keit an. Ein Twitter-Beitrag, der maximal 140 Zeichen lang sein darf, ist in Sek- denschnelle getippt und veröffentlicht. Dieses Buch ist genau das Gegenteil dazu: Es hat nicht nur viele Seiten, sondern auch eine lange Vorgeschichte. Vom Proje- antrag bis zum Abschluss der Druckvorlage sind mittlerweile vier Jahre vergangen. Darf man sich so viel Zeit gönnen, wenn man sich mit dem Internet beschäftigt? Das Internet verführt dazu, dass Hecheln zur „Leitgeschwindigkeit“ (Geyer 2008) wird. Die Möglichkeit, unverzüglich publizieren zu können, hat eine Art Sogwirkung; sie wird unversehens zum Imperativ, dem viele Autoren im Internet bereitwillig folgen. Im Unterschied dazu zwingen die alten Medien Presse und Rundfunk noch zu einer gewissen Verzögerung, zum Sich-Zeitlassen – bis zum – daktionsschluss. Nachdenken braucht Zeit, und viel Zeit brauchen wissenscha- liche Studien.
Tabla de materias
Journalismus im Internet.- Internet, Journalismus und Öffentlichkeit.- Vom Gatekeeping zum Gatewatching.- Eine Frage des Blickwinkels?.- Eine besondere Spezies.- Journalismus – neu vermessen.- Crossmedialität oder Ablösung?.- Profession, Partizipation, Technik.- „Googleisierung“ oder neue Quellen im Netz?.- Journalismus to go.
Sobre el autor
Dr. Christoph Neuberger ist Professor für Kommunikationswissenschaft (Schwerpunkt Journalistik) am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster.
Christian Nuernbergk M.A. ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikationswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Melanie Rischke M.A. ist Leiterin der Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Online-Forschung e.V. (DGOF).