Das vorliegende Buch gibt Einblicke in einen empirischen Forschungsprozess zur Erfassung tanzpädagogischer Praxis. Ausgangspunkt der Untersuchung sind Hemmnisse und Probleme im Zusammenhang mit unterrichtlichen Anforderungen, mit denen sich Lehrkräfte im tänzerischen, darstellerischen und gestaltungsorientierten Bereich oft konfrontiert sehen. Die leitende Fragestellung dieser Untersuchung richtet sich deshalb auf die Rekonstruktion des für die Schüler bedeutsamen Erlebens beim Gestalten, Tanzen und Darstellen. Das hier vorgestellte Untersuchungsverfahren zielt auf das Erfassen und Rekonstruieren von Gedanken und Gefühlen, welche in kurz zuvor geschehenen Unterrichtssituationen von den Schülern erlebt wurden. Der mit drei Profilklassen (Kul-Tour-Klassen) des Abtei-Gymnasiums Pulheim-Brauweiler stattfindende Unterricht in Tanz- und Bewegungstheater wurde dazu über einen Zeitraum von zwölf Wochen mittels Videografie beobachtet. Jeweils im Anschluss an Unterricht, Proben und Aufführung wurde das videografierte Material im Rahmen von Video-Stimulated-Recall-Interviews als Erzählanreiz eingesetzt. Aus den Ergebnissen dieser Studie lassen sich Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Aufgabenstellungen, Sozial- und Organisationsformen sowie Rückmeldungen ableiten, die in bisherigen Studien zum gestaltungsorientierten Unterricht weniger im Fokus standen. Das Buch richtet sich an Tanz- und Sportwissenschaftler, Sport- und Musiklehrende sowie Tanz- und Theaterpädagogen in Schulen, Studierende und Interessierte aus dem verhaltens- und sozialwissenschaftlichen Bereich. Die Arbeit wurde im Jahr 2012 an der Deutschen Sporthochschule Köln mit dem TOYOTA-Preis in der Kategorie ‘Dissertation – Geistes- und Sozialwissenschaften’ ausgezeichnet.
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