Formen und Strukturen werden als grundlegende Gestaltungsrelationen, insbesondere in Architektur und Produktdesign, untersucht. Die Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen gehen der Frage nach, welche Rolle die Geometrie bei Formbildungsprozessen spielt. Traditionell kommt der Geometrie die Aufgabe zu, Formen erfassbar, darstellbar und umsetzbar zu machen, deren Erzeugungsregeln zu untersuchen. Die aktuellen Entwicklungen zeigen die Verwendung immer komplexerer, unregelmäßigerer und scheinbar ‘ungeometrischer’ Formen. Neben geometrischen und topologischen Betrachtungen werden systemtheoretische Überlegungen sowie Prozesse der Morphogenese den Gestaltungen zugrunde gelegt. Die Autoren thematisieren Bezüge zwischen Form, Struktur und Materialität und wenden sich damit gegen aktuelle Tendenzen einer Beliebigkeit der Gestaltung. Ingenieurwissenschaftliche und künstlerisch-ästhetische Gestaltungsansätze finden zusammen. Die Bedeutung mathematisch-strukturellen und geometrischen Denkens in diesen komplexen Zusammenhängen werden sowohl in historischem Kontext beleuchtet als auch in computerbasierten Arbeitsprozessen in realisierten Beispielen aus der Praxis aufgezeigt.
Tabla de materias
Über Form und Struktur .- Strukturelles Denken als Werkzeug und Weltbild.- Struktur und Erscheinung. – Integration aus Form, Material und Struktur.- Stealth Design.- Material Denken. – Dialogische Räume.- Geometrische Lichtprojektionen auf einen Fadenzylinder.- Kunst: Geometrie: Mathematik – drei spannungsreiche Verhältnisse.- Die Platonischen und Archimedischen Körper aus dem Tetraeder entwickelt.- Hyperbolisches Paraboloid und infinite Polyeder.- Rückkehr zur Geometrie in der Zeit des digitalen Architekturentwurfes.- Biologische Strukturen als Inspirationsquelle für parametrische Modellierung.- Architektura – Struktura.- Vergleich und Erweiterung von Horst Rittels Design Methodologie in parametrischen Entwurfsprozessen.- Kollisionsfreies Schleifen einer Schraubfläche mit einem Drehkegel.- Profile: Handwerk und Geometrie.- Analyse historischer Gewölbestrukturen und ihre zeitgenössische Ableitungen .- Das prekäre Verhältnis von Anschaulichkeit und Abstraktion in den Raumkonzeptionen der frühen Neuzeit.- Die Casa Bernasconi in Balerna – Geometria und Proportio.- Denkmal für die ermordeten Juden Europas – Bau-Mangelstudie zum Holocaust-Denkmal in Berlin.- Form als Spiegel der Erkenntnisstruktur.- Rolle der Geometrie für die Gestaltung.
Sobre el autor
Cornelie Leopold ist Akad. Direktorin an der Technischen Universität Kaiserslautern, Fachbereich Architektur/Darstellende Geometrie