Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Europas – Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, 0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Seminar für Mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: Die mittelalterliche Königswahl. Formen, Faktoren und Entwicklungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Königswahl von 1198 und der damit in Zusammenhang stehende Thronstreit zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig nimmt eine besondere Stellung in der Geschichte des Mittelalters ein. Der Historiker Bernd Schneidmüller vertritt die Auffassung, dass „die Doppelwahl 1198 mit allen ihren Umständen als Wendepunkt der Reichsgeschichte betrachtet“ werden müsse. Daher macht es Sinn, diesen wichtigen Teil der mittelalterlichen Geschichte näher zu betrachten. Dies geschieht in der vorliegenden Arbeit.
Es wird herausgearbeitet, welche Rolle Papst Innozenz III. bzw. die an ihn gerichteten fürstlichen Wahlanzeigen und seine Bulle ‚Venerabilem‘ im deutschen Thronstreit von 1198 spielten. In einem ersten Schritt werden die historischen Begebenheiten, die zur Doppelwahl und zum Thronstreit führten, erläutert. In einem zweiten Schritt wird der Fokus zunächst auf die Wahlanzeige Ottos IV., dann auf die Philipps von Schwaben gelegt, um danach die beiden Wahlanzeigen miteinander zu vergleichen. In einem dritten Schritt wird die Rolle Papst Innozenz’ III. auf dem Weg Ottos zur Kaiserkrönung dargelegt, wobei zuerst Innozenz’ zögerliche, strategische Entscheidung für Otto IV. diskutiert, danach seine Bulle Venerabilem analysiert wird.
Bei den dieser Arbeit zugrunde gelegten Quellen handelt es sich primär um die Wahlanzeigen von Otto IV. und von Philipp von Schwaben sowie um die Bulle Venerabilem von Innozenz III. Berücksichtigt werden aber auch der Rundbrief Innozenz III. zur Königswahl aus dem Jahre 1200 und verschiedene Register über die Reichsfrage.
Sobre el autor
Graduate student at the London School of Economics and Political Science