Im frühen Mittelalter nimmt die Herrschaftsverfassung Japans zunehmend komplexe Züge an. Um die Machtzentren Hof und Shogunat gruppieren sich alte und neue Eliten. Parallel bilden sich komplex gestaffelte Rechte am Boden und seinen Erträgen heraus. Die wachsenden Konflikte zwischen und innerhalb dieser noch fluiden Figurationen resultieren in neuen Formen gerichtlicher oder gar militärischer Regelung durch Herrschaftsinstanzen, die ihrerseits unter fortwährendem Anpassungsdruck stehen. Zu den konfliktregulierenden Funktionen von Herrschaft treten solche einer Agrarpolitik auf verschiedenen Ebenen, die nicht nur den aus militärischen Konflikten entstandenen Schäden, sondern auch den laufenden Erfordernissen einer wesentlich auf Nassreisanbau basierenden Agrikultur Rechnung zu tragen haben.
In early medieval Japan, the political constitution displays increasingly complex features: both old and new elites gather around two centers of power, the imperial court and the shogunate. At the same time, multi-layered rights over property and income develop. The proliferation of conflicts between and within these fluid figurations eventuate new forms of legal and military regulation by the ruling authorities, who are thus compelled to commit to a cycle of continual adaption. In addition to the conflict-mediating functions of authority, agricultural policies on multiple levels emerge that have to take into account not only the damages incurred in the wake of military escalations, but also the fixed demands of an agriculture rooted in wet rice cultivation.
Sobre el autor
Christian Werner arbeitete als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im SFB 1167 »Macht und Herrschaft« und forscht zur Kriegergesellschaft des japanischen Mittelalters.