Politische Korrektheit – was für eine abgestandene Parole. Stimmt. Aber doch auch weiterhin aktuell. Natürlich gibt es immer Menschen, die meinen, bestimmte Dinge dürfe man nicht öffentlich sagen. Andererseits darf man sehr viel thematisieren, wohl mehr als je zuvor. Das Internet, die ‘sozialen Medien’ zeigen eine Enthemmung auf breiter Front. Viele Bürger haben gleichwohl das Gefühl, es gebe eine Art Sprachverbot – zu heiklen Themen dürfe nur das politisch Opportune gesagt werden. So haben nach einer Allensbach-Umfrage im Auftrag der F.A.Z. 43 Prozent der Deutschen den Eindruck, dass man hierzulande seine Meinung zu der Flüchtlingssituation nicht frei äußern darf und sehr vorsichtig sein muss, was man sagt. Vor dieser Folie entstehen dann populistische Bewegungen, die sich auf die Fahne schreiben, endlich auszusprechen, was angeblich das Establishment unterdrückt. Deshalb dieses e Book, das auf über 250 Seiten plastisch vor Augen führt, wie viele Bereiche des öffentlichen Lebens in den westlichen Staaten vom moralischen Imperativ betroffen sind und das vor allem zeigt: In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wird nichts verschwiegen.
Tabla de materias
Vorwort 7
I. Topos Tugend: Politik mit Moral und Übermoral 8
Die Meinung ist frei – Von Reinhard Müller 9
Merkels neue Kleider – Von Wolfgang Streeck 13
Hyper! Moral! – Von Mark Siemons 24
Sprache vom Amt? – Von Lorenz Jäger 28
Ach Europa – Von Holger Steltzner 31
II. Hauptsache Stimmung: Moral und Wirklichkeit 43
Artigkeiten gegen rechts – Von Dietmar Dath 44
Die Empörung über die Empörung – Von Harald Staun 50
Correct! – Von Claudius Seidl 58
Außerhalb des Korridors – Von Berthold Kohler 61
Das Deutsch der Geschlechter – Von Niklas Luhmann 65
Deutschland, du Opfer! – Von Sascha Lehnartz 69
Nicht die Moschee, der Islam ist das Problem – Von Ralph Giordano 77
Wo die Salzkristalle leuchten – Von Rüdiger Soldt 85
III. Das kann ins Auge gehen: Moral und Recht 91
Moral ohne Obergrenze – Von Reinhard Müller 92
Die Angst, ein Rassist zu sein – Von Jochen Buchsteiner 95
Der Affekt gegen den Affekt – Von Patrick Bahners 99
Konfuzius, der Koran und die Gerechtigkeit – Von Professor Dr. Otfried Höffe 107
IV. Nur linke Gesinnung ist rechte Gesinnung: Moral und Politik 122
Widerspruch – Von Reinhard Müller 123
Die Ironie der Schweigespirale – Von Jasper von Altenbockum 125
Liberal denken – Von Klaus Max Smolka 131
Ausnahmslos – Von Ursula Scheer 135
Alle Menschen werden Brüder? – Von Rainer Hank 138
Drei Königinnen teils schwarz und mit Bart – Von Leo Wieland 146
Der Kontrollverlust – Von Holger Steltzner 148
Politische Korrektheit à la carte – Von Andreas Groth 152
Heuchler – Von Reinhard Mohr 156
V. Erblühende Mimosen: Moral und Wissenschaft 163
Mikrosensibel – Von Thomas Thiel 164
Vorsicht! Dieses Buch könnte Sie verstören! – Von Nina Rehfeld 167
Das letzte Wort hat das verletzte Gefühl – Von Thomas Thiel 175
Vorsicht, Shakespeare! – Von Jochen Buchsteiner 181
Gutmenschgenese – Von Jürgen Kaube 189
Politische Wissenschaft – Von Ferdinand Knauss 192
Der witzelnde Professor verliert seinen Posten – Von Gina Thomas 199
Der gefesselte Professor – Von Thomas Ehrmann 204
VI. Nur Bares ist Wahres: Moral und Wirtschaft 210
Geld kennt keine Moral – Von Bernd Freytag und Johannes Pennekamp 211
Je suis Neger – Von Bernd Freytag 218
Gute Klientel – schlechte Klientel – Von Rainer Hank und Georg Meck 221
Deutschlands gescheiterte Klimapolitik – Von Björn Lomborg 229
VII. Moral und Medien 242
Die lieben Kollegen – Von Harald Staun 243
Schleusenwärter des Anstands – Von Andreas Ross 246
VII. Bücher
Sobre el autor
Reinhard Müller
Geboren am 1. April 1968 im niedersächsischen Walsrode. Sein Vater stammt aus Landsberg an der Warthe, die Mutter aus Danzig. Nach dem Abitur 1987 Wehrdienst bei der Feldjägertruppe in Celle, Sonthofen und Munster, anschließend Reserveoffizierslaufbahn. Von 1988 an Studium der Rechtswissenschaften, seit 1990 auch der Geschichte in Münster. Ein Semester verbrachte er als Erasmus-Student in Nijmegen, wo er sich vor allem mit Völker- und Europarecht befasste. 1993 erstes juristisches Staatsexamen. Von 1994 an wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht der Technischen Universität Dresden. 1996 Promotion über den Zwei-plus-vier-Vertrag und das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Als Rechtsreferendar arbeitete er unter anderem in der Abteilung für DDR-Unrecht bei der Staatsanwaltschaft Dresden, in der Pressestelle des sächsischen Innenministeriums, an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer sowie in der Zentrale der Vereinten Nationen in New York. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen Eintritt in die politische Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Januar 1998. Beschäftigt mit ‘allem, was Recht ist’, und mit Innenpolitik. Seit Januar 2008 verantwortlich für die neugeschaffene Seite ‘Staat und Recht’, deren Hauptbeiträge 2011 in einem gleichnamigen Buch erschienen. Seit Juli 2012 zudem verantwortlicher Redakteur für ‘Zeitgeschehen’. Verheiratet mit einer Rechtsanwältin, eine Tochter und zwei Söhne.