‘Er aber war ein Kind und Dichter, ein Meister und Lehrer der Liebe, ein demütiger Freund und Bruder jeglicher Geschöpfe.’ Hermann Hesse
Franz von Assisis Erscheinung erweckt trotz seiner mitunter auch befremdlich anmutenden rückhaltlosen Verzichtsbereitschaft liebende Anteilnahme. Von seiner Lebensführung geht seit Jahrhunderten eine anrührende, eine beispielgebende geistliche Kraft aus, in deren Nachfolge sich auch Papst Franziskus gestellt hat. Dennoch bedarf Franz von Assisi keiner Idealisierung. In der Tat, mit der konkreten Gestalt seines durch Entschiedenheit gekennzeichneten Lebens mag er nicht immer Zustimmung finden. Aber durch seine von großer Schlichtheit geprägte elementare Frömmigkeit hat der durch die Christus-Stigmata Gezeichnete ein weithin leuchtendes, zugleich ein fortdauerndes Signal gesetzt.
Bereits zwei Jahre nach seinem Tod wurde Franz von Assisi, Gründer des Franziskanerordens und im Gebet von Gott berufen, von der katholischen Kirche heiliggesprochen. Er hatte sich bewusst der Armut verschrieben und sich von allem Weltlichen losgesagt, um einzig und allein Gott im Sinne des Evangeliums zu dienen. Sein Wirkungskreis vergrößerte sich stetig und er zog unzählige Nachahmer, arme wie reiche gleichermaßen, an. Mit seiner für seine Zeit rigorosen Einstellung zu einer angemessenen Lebensführung, die ihn bis in den Orient führte, eckte er regelmäßig an. Gleichzeitig fand er aber immer wieder den Mut, auch vor den Herrschenden der Welt an ihr festzuhalten.
Tabla de materias
Einleitung
Franziskus in seiner Zeit
Stationen seines Lebens
Aus seinen Schriften
Gruß an die Tugenden
Von der wahren Freude
Preisgebet zu allen Horen
Aus seinem Testament
Der Sonnengesang
Franziskanische Spiritualität
Exkurs: Bonaventuras Weg nach innen
Franziskus und seine Wirkung
Die Franziskaner
Ausblick auf das Reich des Heiligen Geistes
Von Joachim zu Franziskus
Das Friedensgebet
Zeittafel
Stimmen und Zeugnisse zu Franz von Assisi
Literatur
Abkürzungen franziskanischer Quellentexte
Sobre el autor
Franz von Assisi wurde als Giovanni Battista 1181 in Assisi geboren. Nachdem ihm Gott im Traum erschienen war, wandte er sich vom weltlichen Leben ab und widmete sich einzig seinem Glauben. Er begann ein Einsiedlerleben in Armut und tiefer Liebe zu Gott und den Menschen zu führen. Um das Jahr 1209 gründet er den ‘Orden der Minderbrüder’, den ersten Orden der Franziskaner. In den darauffolgenden Jahren reiste Franziskus als Wanderprediger durch Frankreich, Spanien, Ägypten und das Heilige Land. Es entstanden zahlreiche Franziskanerklöster, in denen man sich vor allem der Armenpflege und der Seelsorge widmete. 1226 starb Franziskus in seinem Kloster bei Assisi und wurde bereits zwei Jahre nach seinem Tod von Papst Gregor IX. heiliggesprochen.
Dr. theol. h.c. Gerhard Wehr, geb. 1931 in Schweinfurt/Main. Nach langjähriger Tätigkeit auf verschiedenen Feldern der Diakonie und der Erwachsenenbildung, zuletzt als Lehrbeauftragter an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Rummelsberg/Nürnberg, arbeitet er als freier Schriftsteller in Schwarzenbruck bei Nürnberg. Ein Großteil seiner Werke zur neueren Religions- und Geistesgeschichte ist in mehreren europäischen und asiatischen Sprachen verbreitet.