Ein wichtiges Anliegen der großen Konzilien des Spätmittelalters war die Reform des monasti-schen Lebens. Ausgehend von der italienischen Benediktinerabtei Subiaco fanden diese Bestrebun-gen besonders in den deutschsprachigen Klöstern ein breites Echo. Es bildeten sich Reformzentren heraus (Melk, Tegernsee, St. Gallen), in denen die Benedikt-Regel eine neue spirituelle und kultu-relle Kraft entfaltete. Dabei wurde nicht nur auf eine strengere Einhaltung der Gelübde Wert gelegt, sondern auch auf eine humanistische und theologische Bildung der Mönche. Alle Bereiche des mo-nastischen Lebens wurden einer strukturellen und geistigen Erneuerung unterzogen. Der Austausch mit anderen kulturellen Strömungen der Zeit war rege, führende Persönlichkeiten waren daran be-teiligt (zum Beispiel Nikolaus von Kues). In den Beiträgen des Bandes wird auf der Grundlage des historischen Quellenmaterials der Geist dieser Reformbewegung in ihren vielfältigen Dimensionen erschlossen.
Tabla de materias
Franz Xaver Bischof: Einführung Susanne Kaup: Bernhard von Waging – Sein literarisches Werk als Spiegel zentraler Themen der benediktinischen Klosterreform Stephan Haering: Kanonistische Fragestellungen: Konzil von Konstanz – Kapitel im Stift Petershausen (1417), Reform in Subiaco und St. Giustina/Padua Christine Glaßner: Stift Melk und die Melker Reform im 15. Jahrhundert Philipp Lenz: Die Reform des Klosters St. Gallen im 15. Jahrhundert Beda Sonnenberg: Die Entdeckung der Benediktsregel im spätmittelalterlichen Reformkloster Kastl und in seinem literarischen Umfeld Roland Götz: Kloster Tegernsee im 15. Jahrhundert Ulrike Treusch: Bernhard von Waging , De esu carnium‘ in theologischer und historischer Perspektive Julia Rinser: Der Briefwechsel zwischen Nikolaus von Kues und dem Kloster Tegernsee Victoria Reinelt: Otium und contemplatio. Klosterreform aus dem Geist der Antike Marc-Aeilko Aris: Lesen und Erneuern. Kulturelle Implikationen der spätmittelalterlichen Klosterreform
Sobre el autor
Franz Xaver Bischof, Martin Thurner, Ludwig-Maximilians-Universität München.