Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Jura – Europarecht, Völkerrecht, Internationales Privatrecht, Universität Hohenheim (Rechtswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In den letzten Jahren hat die Diskussion um eine ausreichende Berücksichtigung
von Gesundheitsschutzbelangen im Welthandel erheblich an Bedeutung
gewonnen. Neben dem Streit um hormonell behandeltes US-Rindfleisch1 und
dem europäischen Einfuhrverbot für asbesthaltige Baustoffe2, ist insbesondere
die Kontroverse um die Herstellung patentgeschützter Arzneimittel in den
Entwicklungsländern Gegenstand öffentlicher Auseinandersetzungen geworden.
3 Den pharmazeutischen Unternehmen in den Industrienationen wird vorgeworfen,
mit den von ihnen gehaltenen Patenten, einen großen finanziellen
Profit zu erzielen, der in den Entwicklungsländern aber auf Kosten vieler Menschenleben
gehe.
Im Rahmen der Uruguay-Runde 1986-1994 wurden neben der Gründung der
WTO verschiedene Handelsabkommen geschlossen, zu denen das Übereinkommen
über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums
(TRIPS-Abkommen)4 gehört, welches Einfluss auf die Arzneimittelversorgung
in den Entwicklungsländern hat. Neben den Liberalisierungsgrundsätzen enthält
es auch Ausnahmeregelungen für den Gesundheitsschutz, deren Anwendung
und Umfang allerdings zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern
heftig umstritten sind.
1 EC – Measures Concerning Meat and Meat Products (Hormones), complaint by the
United States, Report of the Panel, in: DSR 1998:III, S. 699 ff.; EC – Hormones (CAN),
in: DSR 1998:II, S. 238 ff.; EC – Hormones, Report of the Appellate Body, in: DSR
1998:I, S. 135 ff.; hierzu Sander, Gesundheitsschutz in der WTO – eine neue Bedeutung
des Codex Alimentarius im Lebensmittelrecht?, in: ZEu S 2000, S. 335 ff.
2 EC – Measures Affecting Asbestos and Asbestos-Containing Products, Report of
the Panel, WT/DS135/R vom 18. September 2000; EC – Measures Affecting Asbestos
and Asbestos-Containing Products, Report of the Appellate Body, WT/DS135/AB/R
vom 12. März 2001; hierzu Gramlich, Das französische Asbestverbot vor der WTO
(Arbeitspapiere aus dem Institut für Wirtschaftsrecht der Universität Halle-Wittenberg,
Heft 5), Halle/Saale 2002.
3 Siehe die öffentlichkeitswirksame Kampagne von Médecins Sans Frontieres, Campaign
for Access to Essential Medicines (http://www.accessmed-msf.org).
4 BGBl. 1994 II S. 1730.
Gerald G. Sander
Arzneimittelversorgung in den Entwicklungsländern und das TRIPS-Abkommen [PDF ebook]
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Idioma Alemán ● Formato PDF ● ISBN 9783638260671 ● Tamaño de archivo 0.1 MB ● Editorial GRIN Verlag ● Ciudad München ● País DE ● Publicado 2004 ● Edición 1 ● Descargable 24 meses ● Divisa EUR ● ID 3679902 ● Protección de copia sin