Hanna Krall kehrt zu einer autobiographischen Urszene zurück: Eine jüdische Mutter sucht für ihre Tochter Taufpaten und wird von einem christlichen Ehepaar abgewiesen, das in der Kirche im Angesicht Gottes nicht lügen kann. Die Reporterin geht auf Spurensuche; sie möchte herausfinden, was aus den als Taufpaten vorgesehenen Eheleuten wurde.
In einer Kombination von persönlichen Erinnerungen und historischer Recherche rekonstruiert die Autorin das Schicksal ihrer Protagonisten. Es geht um Henker und Opfer, Deportationen, Säuberungsaktionen, Denunziationen, kurz darum, was Menschen Menschen angetan haben – vor dem Krieg, während des Krieges und danach.
Ihrer Poetik getreu erschafft Hanna Krall aus vielen Einzelschicksalen ein mosaikartiges Bild und ermöglicht somit auch neue Einsichten in die polnische Zeitgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg.
Sobre el autor
Hanna Krall wurde 1935 in Warschau geboren, wo sie bis heute lebt. In Polen sorgte sie mit ihren Veröffentlichungen für Aufsehen, das auch durch ein jahrelanges Publikationsverbot in den 80er Jahren nicht unterbunden werden konnte. Sie hat zahlreiche nationale und internationale Preise erhalten; ihre Werke wurden in siebzehn Sprachen übersetzt.
Weitere Titel von Hanna Krall
im Verlag Neue Kritik:
Die Untermieterin, 1986
Dem Herrgott zuvorkommen, 1992
Tanz auf fremder Hochzeit, 1993
Existenzbeweise, 1995
Hypnose, 1997
Da ist kein Fluss mehr, 1999
Unschuldig für den Rest des Lebens, 2001
Ach du bist Daniel, 2002�Eine ausnehmend lange Linie, 2005
Herzkönig, 2008
Rosa Straußenfedern, 2012