In VISION UND VERFALL analysiert Laßwitz-Preisträger Hans Frey die Science Fiction der DDR. Unterhaltsam und ohne jede Besserwisserei führt er durch eine untergegangene Welt und enthüllt einen weitgehend unbekannten Erzählkosmos. Selbst diejenigen, die schon Kenntnisse haben, werden Überraschungen erleben. Der Autor nähert sich nicht nur dem Kern der DDR-SF, sondern er vermag auch Erstaunliches über ihre Entwicklungsgeschichte zu berichten. Reproduziert eine Diktatur in der Regel stets dieselben Klischees, so kommt der Autor in diesem Fall zu einem anderen, verblüffenden Ergebnis. Statt Stasis entfaltete sich eine von der Obrigkeit ungewollte Evolution. Wie das möglich wurde, wird anhand von Hintergründen, Strukturen, Personen, Werkbeschreibungen, seltenen Illustrationen und einem ausführlichen Literaturverzeichnis spannend belegt. Diese Art der SF, so Frey, hat es nur in der DDR gegeben. Wer an deutscher Literatur interessiert ist, dem erschließt das Buch neue und ungeahnte Erkenntnisse.
Tabla de materias
Einführung
Science Fiction oder wissenschaftliche Phantastik?
ERSTER TEIL: Rahmenbedingungen
Das utopische Dilemma
Vision und Verfall
Philosophisch-politische Grundlagen
Denkgebäude und Ideologien
Zur SF-Theoriediskussion in der DDR
Zwischen Dogma und Eigenständigkeit
ZWEITER TEIL: Entwicklungsgeschichte
Werden und Vergehen
Zur Methodik: Der Literaturkompass
Ouvertüre
Die erste Phase: Hoffnung und Illusion
Die zweite Phase: Das rote Universum
Die dritte Phase: Zeit der Wandlungen
Die vierte Phase: Die Ära der postutopischen Vielfalt
DRITTER TEIL: Besondere Aspekte
Innenansichten
SF-Kinder- und Jugendbuchliteratur
Mainstream und SF
DDR-SF und ausländische SF
Ausgewählte Themenkreise
VIERTER TEIL: Strukturen und Personen
Zur Sekundärliteratur
Medien I: Presse, Hefte, Comics, Bücher
Medien II: Radio, Fernsehen, Film
Die Verlags- und Publikationssituation
Das SF-Fandom
Das Who is Who der DDR-SF
FÜNFTER TEIL: Bilanz und Epilog
Versuch einer Bilanz
Epilog
ANHANG
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Sobre el autor
Hans Frey, Germanist, Lehrer, Ex-NRW-Landtagsabgeordneter, Ruhrgebietsfan und Büchernarr, nutzt seit einigen Jahren den sogenannten Ruhestand, um seine alte Vorliebe für die Science Fiction publizistisch aufzuarbeiten. Zu den Ergebnissen gehören unter anderem die umfangreiche Monographie ‘Der galaktische Voltaire – Die Welten des Isaac Asimov’, das Sachbuch ‘Philosophie und Science Fiction’ und drei Ausgaben der Reihe SF PERSONALITY: ‘Alfred Bester – Tycoon der Science Fiction’, ‘J. G. Ballard – Science Fiction als Paradoxon’ und ‘James Tiptree Jr. – Zwischen Entfremdung, Liebe und Tod’ und natürlich die ersten drei Bände der Geschichte der deutschen Science Fiction: ‘Fortschritt und Fiasko’ (1810–1918), ‘Aufbruch in den Abgrund’ (1918–1945) und ‘Optimismus und Overkill’ (1945–1968).
Hans Frey wurde 2021 für seine Sachbücher zur Geschichte der deutschsprachigen Science Fiction ‘Fortschritt und Fiasko’ und ‘Aufbruch in den Abgrund’ mit dem Kurd Laßwitz Preis ausgezeichnet.