Die Geschichte der in diesem Buch beschriebenen alten Essinger Wirtschaften beginnen wir erst zu dem Zeitpunkt, ab dem die jeweiligen Inhaber lückenlos nachgewiesen werden können. Die meisten dieser Wirtschaften bestanden jedoch schon wesentlich früher, sei es als reine Schankstätten für Bier oder Wein oder als sogenannte Tavernwirtschaften, die nach der Verpfändung des Dorfes Essingen 1413 samt ihren Gütern als Falllehen in den Besitz der neuen Grundherrschaft von Woellwarth kamen. Nach der Teilung der freiherrlich woellwarthschen Besitzungen Mitte des 17. Jahrhunderts an die drei Linien der Familie von Woellwarth wurden die Untertanen der Heubacher Linie an die Sonnenwirtschaft, die der Essinger Linie an die Löwenwirtschaft und die der Lauterburger Linie an die Bärenwirtschaft gebunden. 1735 erfolgte noch die Forderung der Herren von Degenfeld an Sebastian von Woellwarth, Hochzeitsfeiern von gemeinschaftlichen Beamten künftig abwechslungsweise in einem woellwarthschen und einem degenfeldschen Wirtshaus in Essingen abzuhalten.
Erst in den Jahren 1803 bis 1807 wurde diese Wirtshausbindung nach und nach abgeschafft.
Sobre el autor
Horst Wormser, 1936 in Stuttgart geboren, lebt seit 1942 in Essingen, ist leidenschaftlicher Sammler vor allem, was sich um Essingen dreht. 1990 einen Bildband ‘Essingen in alten Ansichten’ herausgegeben. 2008 Gründer des Dorfmuseums Essingen. 2008 mitwirkend beim Essinger Heimatbuch. Von 1999 bis 2019 Mitgestalter des Heimatkalenders ‘Essinger Leute gestern und heute’.