Wir Menschen sind heute nicht mehr die Einzigen, die lesen und schreiben – Computer tun es auch. Nach Jahrtausenden des Monopols über die Schrift mussten wir diese Bastion im 21. Jahrhundert räumen – eine Entwicklung, die Douglas Engelbart, der Erfinder der Computermaus, schon 1968 vorhergesehen hat.
Dieses Buch zeigt, wie sich Lesen und Schreiben ändern, wenn der Computer uns diese Kulturtechniken immer mehr abnimmt. Wie wirkt sich dies auf Bücher, Bibliotheken und Verlage, auf Schule und Universität, auf Presse und Zensur aus? Welche künftigen Veränderungen auf dem Weg hin zu einer »Digitalkultur« lassen sich derzeit voraussagen? Wie können wir verhindern, dabei zum Spielball der technischen Evolution zu werden? Engelbarts Traum muss heute neu gedeutet werden, soll er sich nicht in einen Albtraum verwandeln.
Tabla de materias
Inhalt
Vorwort 11
1 Ein Traum wird wahr 13
2 Die Kulturtechniken Lesen und Schreiben 21
2.1 Kulturtechniken 22
2.2 Das Zeichensystem Schrift 24
2.3 Der Träger der Schrift 28
2.4 Schrift in unseren Köpfen 32
2.5 Wer liest und schreibt, und wie geschieht dies? 38
3 Schriftkultur 43
3.1 Kultur als Zeichensystem 45
3.2 Kulturelle Kommunikation 50
3.3 Manuskriptkultur, Buchkultur, Schriftkultur 55
3.4 Infrastrukturen 59
3.5 Institutionen 64
3.6 Auffassungen, Konzepte, Werte, Mythen 70
4 Digitalisierung und die Triebkräfte digitaler Kultur 77
4.1 Der digitale Code 79
4.2 Triebkräfte der Turing-Galaxis 84
4.3 Digitale Texte 86
4.4 Digitale Kommunikation 92
4.5 Digitale Kultur? 95
5 Neue Technologien des Lesens 98
5.1 Digitales Lesen 99
5.2 Hybrides Lesen 104
5.3 Multimediales Lesen 113
5.4 Soziales Lesen 118
6 Neue Technologien des Schreibens 123
6.1 Digitales Schreiben 125
6.2 Hybrides Schreiben 131
6.3 Multimediales Schreiben 141
6.4 Soziales Schreiben 146
7 Was vergeht? Was entsteht? 154
7.1 Lesen 156
7.2 Schreiben 161
7.3 Forschen 166
7.4 Lernen 173
7.5 Informieren 177
8 Die Evolution der Kultur 185
8.1 Memetik 187
8.2 Replikation durch Sprache und Schrift 194
8.3 Memetik der Schriftkultur 200
8.4 Digitale Meme 207
8.5 Der digitale Code als DNA der Kultur 212
9 Digitalkultur 219
9.1 Von der Schriftkultur zur Digitalkultur 221
9.2 Verlag und Buchhandel 225
9.3 Schule und Universität 231
9.4 Bibliothek und Forschungsinstitution 236
9.5 Presse und Zensur 242
10 Alte und neue Träume 248
Anmerkungen 256
Literatur 268
Sobre el autor
Henning Lobin ist Professor für Angewandte Sprachwissenschaft und Computerlinguistik an der Universität Gießen. Seit 2007 leitet er dort das interdisziplinäre Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI), in dem die Auswirkungen von neuen Kommunikationsformen auf Wissenschaft, Bildung und Kultur untersucht werden.