Der «Sprachkompass Landschaft und Umwelt» zeigt auf, wie Sprache unsere Wahrnehmung von Landschaft und Umwelt prägt und unser Denken und Handeln anleitet. Die Studie beleuchtet zentrale Begriffe, die heute in Bezug auf Landschaft im Gebrauch sind. Dazu gehören Raum, Fläche, Dienstleistung, Netz, Entwicklung und Verdichtung, aber auch Ausdrücke wie Klimawandel und die sogenannten be-Verben (z. B. bewässern, bebauen, bewirtschaften). Was machen diese Begriffe sichtbar und welche blinden Flecke führen sie mit? Der «Sprachkompass» basiert auf neuen sprachwissenschaftlichen Methoden der Diskurslinguistik und stellt seine Ergebnisse allgemein verständlich vor. Er gibt Fachleuten und Entscheidungsträgern ebenso wie Laien ein Instrument an die Hand, um ihre sprachlichen Denkmittel kritisch zu prüfen.
Tabla de materias
Abstract 5
Vorwort 6
Dank 11
1 Einleitung, Grundlagen und Ziele 13
1.1 ‘Sprachkompass’ als Orientierungshilfe 13
1.2 Sprachreflexion, Multiperspektivität und Neuperspektivierung 15
2 Ausgangslage: Sprachvertrauen und Sprachzweifel 19
2.1 Ein Blick in die Geschichte 20
3 Sprache als Erkenntnismittel 25
3.1 Sprache eröffnet Perspektiven auf die Welt 25
3.2 Worte sind nur die Spitzen des Eisbergs: Perspektiven aktivieren Frames, drücken Haltungen aus und leiten zu Handlungen an 25
3.3 Daten und Fakten 27
3.4 Neue Wörter für neue Gegenstände, neue Sachverhalte durch neue Wörter? 28
3.5 Sprachvergessenheit und Sprachbewusstsein 29
3.6 Metaphern 30
3.7 Wörter, die fehlen 31
3.8 Satzbau zwischen Denkverfahren und Denkkorsett 31
4 Sprache und Sprachgemeinschaft 33
4.1 Sprachgemeinschaften 33
4.2 Sprache als Machtmittel 33
4.3 Plastikwörter 35
4.4 Alltags- und Fachbegriffe: Von warmen und kalten Wörtern 35
5 Erwarteter Gewinn der Sprachreflexion 37
6 Theoretische Vertiefungen 39
6.1 Metaphern erkennen und ihre gedankenleitende Wirkung durchschauen 39
6.2 Metaphern als Brücken zwischen Alltags- und Fachwissen 51
7 Landschaft im Lichte unterschiedlicher Metaphern 63
7.1 Landschaft in Entwicklung 63
7.2 Landschaft im Netz 76
7.3 Landschaft als Raum 89
7.4 Landschaft als Fläche 114
7.5 Landschaftsdienstleistung (Ecosystem Service) 118
8 Verdichtetes Bauen 135
8.1 Verdichtung, ein neuer Leitbegriff im Siedlungsbau 135
8.2 Verdichtung und Innenentwicklung: die gedanken- und handlungsleitende Wirkung der Metaphern 137
8.3 Herleitung und Begründung 141
8.4 Ergebnisse 149
9 Landschaft im ‘Krallengriff’ des Akkusativs: mit be-Verben denken und handeln 151
9.1 Die Landschaft im Krallengriff 151
9.2 Herleitung und Begründung 156
10 Klimawandel 167
11 Literatur 171
Anhang 180
Portrait der Autoren 181
Sobre el autor
Hugo Caviola
Studium der Germanistik und Anglistik in Basel und den USA. Dissertation zur Raumwahrnehmung. Tätigkeit als Gymnasiallehrer. Leitung von Forschungsvorhaben zur Metaphorik in der Wissenschaft und zur schulischen Interdisziplinarität. Von 2014 – 2016 Leiter des Forschungsprojekts Sprachkompass Landschaft und Umwelt am Zentrum für Nachhaltige Entwicklung und Umwelt (CDE) der Universität Bern als Associated Senior Research Scientist.
Andreas Kläy
Lehre zum Chemielaboranten im Gewässerschutz, Studium der Forstwissenschaften an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Tätigkeit in der internationalen Zusammenarbeit in Mosambik und anderen Ländern Afrikas und Asiens. Seit 1990 am Zentrum für Nachhaltige Entwicklung und Umwelt (CDE) der Universität Bern, zeitweise als Ko-Direktor, heute als Associated Senior Research Scientist.
Hans Weiss
Studium der Geologie an der Universität Zürich. Promotion an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) als diplomierter Kultur- und Vermessungsingenieur. 1968 bis 1972 Leiter der amtlichen Stelle für Natur- und Landschaftsschutz des Kantons Graubünden, 1970 bis 1992 Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz SL und Dozent für Landschaftsschutz und Raumplanung an der ETHZ. 1992 bis 2000 Geschäftsleiter des Fonds Landschaft Schweiz FLS. Seit 2001 freiberuflich publizistisch tätig.