Ein Montagmorgen in Weißensee. Der Alltag im Alexianer St. Joseph-Krankenhaus erwacht. Menschen mit ganz verschiedenen psychischen Erkrankungen finden hier Schutz, Hilfe, Therapie. Es stimmt: Depressionen und Angststörungen sind längst zu Volkskrankheiten geworden. Dennoch wollen wir von den Erkrankungen der Seele oft nichts wissen – manchmal nicht einmal von unserer eigenen Furcht und Traurigkeit. Psychisch krank, das ist der Attentäter, der Amokläufer oder der Mörder, dessen Taten wir im Sonntagskrimi mit lustvollem Schauder verfolgen. Und doch sind der Druck und die Angst, die in einer immer unübersichtlicheren Welt auf uns lasten, manchmal mehr, als wir bewältigen können. Iris Hauth erzählt aus ihrer langjährigen Erfahrung als Klinikleiterin und im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie und öffnet die für gewöhnlich verschlossene Welt eines psychiatrischen Krankenhauses. Ein persönliches, Mut machendes Buch, das zeigt, wie wir trotz dunkler Stunden Zuversicht finden.
Tabla de materias
Inhalt
Vorwort
Kapitel 1: Man muss die Menschen lieben, sonst kann man nicht Psychiaterin sein
Der Wunsch zu helfen
Mein Werdegang
Das Dilemma der Psychiatrie
Psychische Erkrankungen sind Volkskrankheiten
Stigmatisierung
Man sieht nur mit dem Herzen gut
Kapitel 2: Depressionen
Weniger ‘Rücken’, mehr Depression
Hilfe am Wochenende
Wann beginnt eine psychische Krankheit?
Behandlung nach Leitlinien
Wie entsteht eine Depression?
Woran erkennt man eine Depression?
Wie fühlt sich eine Depression an?
Wie wird diagnostiziert?
Was Angehörige tun können
Suizid – der Wunsch, das eigene Leben zu beenden
Depression bei Männern …
… und bei Frauen
Der kleine, große Unterschied zwischen den Geschlechtern
Das Baby ist da – und die Depression auch
In der Mitte des Lebens
Depression im Alter
Kapitel 3: Therapie
Es gibt Hilfe
Wer soll behandeln?
Wie wirken Antidepressiva?
Die verschiedenen Antidepressiva
Wann sollten Antidepressiva verschrieben werden?
Elektrokrampftherapie – Gehirnstimulation als Therapie
Das Mittel der ersten Wahl: Psychotherapie
Sprechen hilft
Kognitive Verhaltenstherapie
Psychodynamische Verfahren
Übertragung …
… und Gegenübertragung
Ein schwerer Konflikt
Kapitel 4: Wenn der moderne Lifestyle uns krank macht
Stress – Gefahr für unsere psychische Gesundheit
Machen uns Städte krank?
Wie viel online ist noch normal?
Zwischen Schönheitsidealen und Selbstoptimierung
Wellness statt Selbstfürsorge
Stress bei der Arbeit
Der Hype um den Burn-out
Betriebliche Prävention
Was jeder gegen beruflichen Stress tun kann
Tagesklinik
Kapitel 5: Angststörungen
Generalisierte Angststörungen, Phobien und Panikstörungen
Ursachen und Therapie
Ein Gefühl der Ohnmacht
Gesellschaftliche Angst
Psychisch krank gleich Täter?
Germanwings-Flug 9525
Psychische Erkrankungen in den Medien
Amok und Terror
Der Fall Ahmad A.
Traumatisierungen bei Flüchtlingen
Interkulturelle Kompetenz
Kapitel 6: Die Welt der Klinik
Psychiatrie früher
Vor der Psychiatriereform
Die Psychiatriereform
Eine andere Beziehung zum Patienten
Alltag in der Klinik
Auf der Station
Geschlossene und offene Türen
Psychose
Man kann reden
Verhängnisvolle Polizei-Einsätze
Deeskalation akuter Krisen
Freiheitsentziehende Maßnahmen
Selbstbestimmung
Bipolare Störung 231
Vom Wunsch, sein Leben zu beenden – Suizidgedanken
Werther-Effekt
Forensische Psychiatrie
Begutachtungen
Kapitel 7: Ausblick
Das Warten auf einen Termin
Vergütung
E-Health: Therapie übers Internet
Kompliziertes Versorgungssystem
Prävention und Gesundheitsförderung
Plädoyer für Muße
Einmal Hygge und zurück
Mehr Licht
Spiritualität als Ressource
Momente der Dankbarkeit
Anhang
Dank
Verwendete Literatur
Adressen und Telefonnummern
Sobre el autor
Dr. med. Iris Hauth war nach dem Studium der Humanmedizin und einer Weiterbildung zur Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie sowie für Psychotherapeutische Medizin von 1989 bis 1994 in der Abteilung für Klinische Psychiatrie an der Universität Bochum tätig. Von 1994 bis 1996 war sie Abteilungsärztin am St. Alexius-Krankenhaus in Neuss, danach zwei Jahre Chefärztin im Landeskrankenhaus Teupitz / Brandenburg. Seit 1998 ist sie Chefärztin und seit 2008 auch Geschäftsführerin der Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Gmb H in Berlin-Weißensee. Schwerpunkte der klinischen Tätigkeit sind Depressionen, schizophrene Psychosen, postpartale psychische Störungen und innovative Versorgungsformen. Iris Hauth ist seit 2004 Mitglied im Vorstand und in den Jahren 2015 bis 2016 Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN).