Die im Jahre 1942 an der Sorbonne gehaltenen Vorlesungen liefern eine übersichtliche Zusammenfassung von Jean Piagets bisheriger entwicklungspsychologischer Forschung. Insbesondere seine ausführliche Auseinandersetzung mit der Gestalttheorie ermöglicht einen Einblick in seine Theorieentwicklung und Argumentationsmuster. Mit seiner Analyse und Kritik der Gestalttheorie kommt er zu dem Schluss, dass die Wahrnehmung nicht der grundlegende Mechanismus der Intelligenzentwicklung sein kann, sondern dass sie auf Handlungen aufbaut. Da diese in einem Raum stattfinden, haben die Operationen, die verinnerlichten Handlungen, eine mathematische Struktur. Deren Entwicklung zeichnet Piaget in den zentralen Dimensionen und Stufen nach, wobei sowohl die sozialen wie auch die biologisch-psychologischen Faktoren berücksichtigt werden.
Sobre el autor
Richard Kohler, Dr., geb. 1962, studierte Pädagogik, Soziologie und Philosophie an der Universität Zürich und promovierte über »Piaget und die Pädagogik«. Er lehrt an der Pädagogischen Hochschule Thurgau und leitet dort das Basisstudium der Sekundarstufe I.