Vetternwirtschaft, Bereicherung und Amtsmissbrauch – DIE ERSTE GESCHICHTE DER POLITISCHEN KORRUPTION über vier Jahrhunderte.
Korruption gilt bis heute als unausrottbares Übel. Der renommierte Historiker Jens Ivo Engels erzählt erstmals umfassend die Geschichte der Korruption in Europa. Im Ancien Régime noch gängige Mittel der Politik, wurden Günstlingswirtschaft und Ämterkauf im 19. Jahrhundert als Korruption gebrandmarkt. Doch politische Netzwerke, Vergünstigungen und Beziehungen zwischen Wirtschaft und Politik verschwanden nicht, und zahlreiche Skandale erschütterten das Vertrauen in die neue politische Elite. Ein Ende der Missstände versprachen schließlich die faschistischen Bewegungen – ohne dies je umzusetzen. Mit anschaulichen, erhellenden, mitunter kuriosen Beispielen – von Kardinal Mazarin bis hin zu Helmut Kohl und Christian Wulff – aus den Grauzonen des politischen Lebens bietet Jens Ivo Engels einen neuen Blick auf die Mechanismen der Macht. Und fragt am Ende bewusst zugespitzt: Ist unsere Definition von Korruption zu eng gefasst, zu starr, zu sehr moralisch aufgeladen? Kann Politik ganz ohne die verpönten Praktiken überhaupt funktionieren? Ein Buch, das aufklärt und zum Debattieren einlädt.
Sobre el autor
Jens Ivo Engels, geboren 1971, ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Technischen Universität Darmstadt. Zuvor lehrte er Geschichte an der Universität Freiburg. Unter anderem veröffentlichte er ›Naturpolitik in der Bundesrepublik‹ (2006) sowie ›Kleine Geschichte der Dritten französischen Republik (1870¿¿–¿1940)‹ (2007). Er ist Herausgeber der Zeitschrift »Neue Politische Literatur«.