Die Linke war und ist stolz darauf, internationalistisch zu sein. Ihr Leitspruch war immer ‘Proletarier aller Ländern, vereinigt Euch!? Und doch stritten Linke auch darum, ob und wie nationale Befreiungskämpfe zu unterstützen seien, ob die Einheit der Nation auch ihr Anliegen sein dürfe. Mehr als einmal wurden sie überrascht, wenn nationale, ja chauvinistische Parolen Arbeiter und Unterdrücker im Kampf gegen andere Chauvinisten vereinten.
Der vorliegende Band der ‘Edition Linke Klassiker’ bietet eine auch aktuell wichtige Durchsicht linker theoretischer Texte, die sich mit der nationalen Frage beschäftigt haben. Erläuterungen des Herausgebers, Quellenangaben und weiterführende Literaturhinweise machen das Buch zu einer Fundgrube für alle, die in Zeiten von Ethnisierung und nationalen Wahnvorstellungen einen analytisch kühlen Kopf bewahren wollen.
Sobre el autor
Stefan Bollinger, Jahrgang 1954, studierte Philosophie und Geschichte an der Humboldt-Universität in Berlin/DDR. 1986 habilitierte er sich zum Thema der Neuen Sozialen Bewegungen. Nach dem Anschluß an die Bundesrepublik ist er einer der Mitorganisatoren einer Zweiten Wissenschaftskultur in Ostdeutschland und arbeitet zu linken Alternativen in Geschichte und Zukunft. Er lebt in Berlin.
Zuletzt gab er in der Reihe ‘Edition Linke Klassiker’ im Promedia Verlag heraus: ‘Imperialismustheorien. Historische Grundlagen für eine aktuelle Kritik’ und ‘Lenin. Träumer und Realist’.