In den Cantici di Fidenzio besingt der unglückliche Fidenzio seine missglückte Liebe zu einem Schüler. Wie es sich für ihn als einen Lateinlehrer der Renaissance gehört, schöpft er dabei die antiken und zeitgenössischen literarischen Vorlagen von Vergil über Petrarca bis hin zu Berni aus, um seinem Werk die gehörige auctoritas zu verleihen. Die von ihm verwendete Sprache (eine morpho-syntaktische Mischung aus Latein und Italienisch), die unangemessenen Erwartungen Fidenzios und die damit verbundenen Implikationen sind aus heutiger Sicht nicht mehr ohne weiteres zu erschließen: War das Werk für die Zeitgenossen eine hochunterhaltsame Lektüre, ist der heutige Leser auf einige Erläuterungen angewiesen, um sich den mundus significans der Renaissance erschließen zu können. Erstmalig arbeitet die in italienischer Sprache verfasste Untersuchung dazu Ergebnisse heraus, die das Werk in seiner Gesamtaussage greifbar werden lassen.
Sobre el autor
Dr. Katharina Hartmann studierte in Bonn und Pisa. Sie promovierte im Rahmen der trinationalen Doktorschule »Italianistica« der Universitäten Bonn, Paris IV (Sorbonne) und Florenz.