Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Didaktik – Sachunterricht, Heimatkunde, Note: 1, 7, Universität Koblenz-Landau (Institut für Bildung und Kindes- und Jugendalter), Veranstaltung: Grundlegender Sachunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Für das Kind stellt die Heimat zunächst etwas Selbstverständliches dar. Es erlebt
Heimat unreflektiert als ein „Eingebettetsein in das Wohlwollen der Mitmenschen,
besonders der Familienmitglieder (…) und in der Übernahme der Gefühlsreaktionen
und Stimmungen der Erwachsenen“. (Gärtner, Friedrich: Neuzeitliche Heimatkunde.
Der ungefächerte Sachunterricht der Grundschule. 4. Auflage, München: Ehrenwirth
Verlag 1963, Seite 13)
Um dem Alltäglichen eine besondere Bedeutung zu verleihen, muss man sich mit
dem Selbstverständlichen immer wieder aktiv auseinandersetzten und es ins Bewusstsein
der Kinder rufen.
„Objektiv betrachtet bezeichnen wir mit Heimat einen räumlichen Ausschnitt aus der
Wirklichkeit, der im Umkreis der Geburtsstätte, des Kindheitsaufenthaltes oder des
Wahlwohnortes eines Menschen gelegen ist, mit allen Natur- und Kulturgegebenheiten,
mit allen leblosen Dingen und allen Lebewesen.“ (GÄRTNER 1963, Seite 14)
Man bezeichnet einen solchen Ausschnitt auch als Gegend und „die Heimat eines
Menschen ist objektiv gesehen eine bestimmte Gegend“ (GÄRTNER 1963, Seite 14)
Im Heimatkundeunterricht nach 1945 musste man diese Gegend erwandern können,
um die Grenzen der Heimat festzulegen. Unterricht, der sich mit fremden Räumen
beschäftigte, die nicht mehr unmittelbar erfahren werden konnten, war eigentlich der
Erdkundeunterricht. Jeder Mensch legt den Umfang seiner heimatlichen Gegend jedoch
selbst fest. So stellen bestimmte Gegenden auch nur für bestimmte Menschen,
die eine besondere Beziehung zur dieser Gegend haben, eine Heimat dar. Für alle
anderen handelt es sich bei dieser Gegend tatsächlich nur um eine Gegend, einen
Raum oder eine Landschaft, nicht jedoch um Heimat. Die Bindung des Menschen an
eine bestimmte Gegend ist die subjektiv-emotionale Seite des Heimatbegriffs, die
man auch mit „Heimatliebe, Heimattreue, Heimatverbundenheit, Heimatgefühl,
Heimaterlebnis“ (GÄRTNER 1963, Seite 16) bezeichnen kann. Heimat ist ein fester
Bezugspunkt des Menschen. Insbesondere in unserer Zeit besteht bei den Kindern
das Bedürfnis nach Geborgenheit und Sicherheit, denn „Heimatlosigkeit“ ist ein
Kennzeichen des modernen Menschen. Das Lebensgefühl der heutigen Zeit drückt
sich häufig im Heimatverlust als „Preis des Fortschritts“ (Klein, Heinrich: Heimat und
Heimatkunde. Anthropologische Grundlagen, didaktische Überlegungen, Unterrichtsbeispiele.
1. Auflage, Landau: Knecht 1998, Seite 27) aus. […]
Kathrin Morawietz
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Idioma Alemán ● Formato EPUB ● ISBN 9783638227537 ● Tamaño de archivo 0.3 MB ● Editorial GRIN Verlag ● Ciudad München ● País DE ● Publicado 2003 ● Edición 1 ● Descargable 24 meses ● Divisa EUR ● ID 3659631 ● Protección de copia sin