Testpilot zu sein, ist auch heute noch ein gefährlicher Beruf. In den dreißiger Jahren aber war er ein absolutes Glückspiel mit dem Sensenmann. Allzu oft gewann er leider auch. ‘Wir hocken auf des Teufels Schippe’ pflegten wir damals zu sagen, und Erich Warsitz tat es gleich im Übermaß. Er erprobte als erster drei neue Triebwerke mit drei verschiedenen Flugzeugen. Dass er dieses Abenteuer überlebte, kann man ruhig als schieres Wunder bezeichnen. Am 20. Juni 1939 startete er zum ersten Flug mit der He 176 und nur sechs Wochen später, am 27. August 1939 hob er das zwar weniger gefährliche, aber eben auch noch nie geflogene Flugzeug He 178 mit Strahlturbine zum Erststart vom Boden. Beide Flüge bedeuteten den Beginn der Raumfahrt und unserer heutigen Düsenflugzeuge. Der Tod dieses Mannes sollte daran erinnern, dass Testpiloten ebenso zum Fortschritt in der Luftfahrt beitragen, wie Wissenschaftler und Techniker. Erich Warsitz gehörte zu den großen Pionieren der Fliegerei.
Nachruf von Mano Ziegler (Messerschmitt Me 262 & Me 163 Pilot), – Oktober 1983
Sobre el autor
Lutz Warsitz hat die vielen Gespräche mit seinem Vater, in denen ihm dieser von den aufregenden Ereignissen um die He 176 und die He 178 erzählte, in der originalen Fliegersprache des Erich Warsitz wiedergegeben. Dieses mit historischen Aufnahmen versehene Zeitdokument liest sich flüssig und spannend. Es vermittelt dem Leser auf sehr unterhaltsame Weise einen lebendigen Einblick in eines der bedeutendsten Kapitel der Luftfahrtgeschichte.
Die erste Auflage dieses Buches wurde unter dem Titel ‘Flugkapitän Erich Warsitz – der erste Düsenflugzeugpilot der Welt’ im Oktober 2006 veröffentlicht, anlässlich des 100. Geburtstages von Erich Warsitz. Wenig später wurde es von Geoffrey Brooks ins Englische übersetzt und in 2009 von Pen and Sword Books veröffentlicht. In den darauffolgenden Jahren erschien es in weitere vier Sprachen: Französisch, Italienisch, Finnisch und Japanisch.