Philologie ist ein Hochwertbegriff. Er verspricht handwerkliche Sorgfalt und profunde Kenntnis untergegangener Sprachen. Was aber macht die philologische Tätigkeit aus, aus welchen Traditionen kommt sie, welche Fragen beantwortet sie? Will die Philologie strukturelle Erkenntnisse über sprachliche Phänomene gewinnen oder beschränkt sie sich auf die kunstvolle Pflege von Texten? Und wie positionieren sich europäische Philologen zu außereuropäischen Formen der Gelehrsamkeit? Gehört die Philologie ins Museum der Praktiken des 19. Jahrhunderts? Welches radikale Potenzial birgt die Aufklärungsphilologie, wie erfindet die Philologie ihre Rolle im digitalen Zeitalter neu? Diese Einführung gibt einen umfassenden Überblick und diskutiert Ansprüche und Verfahren sowie Krisen und Konjunkturen der philologischen Disziplin.
Tabla de materias
Inhalt:
Vorwort
Einleitung
1. Definitionen
1.1 Liebe
1.2 Interesse
1.3 Praxis
1.4 Disziplin
2. Traditionen
2.1 Mediterrane Traditionen
2.2 Nahöstliche und fernöstliche Traditionen
2.3 Europäische Neuphilologien
2.4 Koloniale und postkoloniale Philologien
3. Institutionen
3.1 Bibliothek
3.2 Archiv
3.3 Museum
3.4 Seminar
3.5 Schule
4. Erkenntnis
4.1 Grammatik
4.2 Kritik
4.3 Hermeneutik
5. Konjunkturen
5.1 Leitwissenschaft
5.2 Philologiekritik
5.3 Kulturwissenschaftliche Wiederentdeckung
5.4 New Philology
6. Habitus
6.1 Gelehrsamkeit
6.2 Kennerschaft
6.3 Forschung
6.4 Intellektuelles Engagement
7. Schluss
Anhang: Anmerkungen; Literatur; Über den Autor
Sobre el autor
Marcel Lepper leitet das Forschungsreferat und die Arbeitsstelle Geschichte der Germanistik im Deutschen Literaturarchiv Marbach und lehrt an der Abteilung für Neuere deutsche Literatur der Universität Stuttgart.