Michel de Certeau (1925–1986) war Zeit seines Lebens ein Grenzgänger zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen: Von der Theologie über die Historische Anthropologie bis zur Psychoanalyse durchstreifte er verschiedene Felder der Wissenschaften vom Anderen. Figuren der Alterität können als einendes Band von de Certeaus Studien begriffen werden, die er aus der Analyse der frühneuzeitlichen Mystik, der Kulturgeschichte der Stadt oder des Konsums ebenso entwickelte wie in der Geschichtstheorie. Das Werk des französischen Jesuiten ist damit zu einem bedeutenden Referenzpunkt für so unterschiedliche Ansätze wie die Cultural Studies, die postmoderne Theologie, die neue Kulturgeschichte oder Theorien des Postkolonialismus geworden. Anhand seiner wichtigsten Schriften werden zentrale Konzepte und Begriffe des innovativen Ideengebers einer transdisziplinären Kulturwissenschaft erläutert und die unterschiedlichen Wege ihrer Rezeption verfolgt.
Tabla de materias
Leben, Werk und Rezeption.- Aufbrüche: Die Krise der Theologie und die Krise der Politik.- Orte des Anderen.- Meta-Historiographie: Die Abwesenheit der Geschichte.- Von der Analytik der Gegenwart zur politischen Anthropologie des Alltags.- Eine historische Anthropologie des Religiösen.- Zur Aktualität von Michel de Certeau: Perspektiven.
Sobre el autor
Dr. Marian Füssel ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit unter besonderer Berücksichtigung der Wissenschaftsgeschichte an der Universität Göttingen.