Bereits für die Zeitgenossen waren die 1970er und 1980er Jahre eine Zeit beschleunigten Wandels – eines Wandels, der zunächst vor allem als krisenhaft wahrgenommen wurde. Doch die Geschichte des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts erschöpfte sich nicht in Krisen. Zugleich vollzog sich – mal sichtbar, mal verdeckt – ein Aufbruch auf vielen Feldern, so dass sich Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur nachhaltig veränderten. Schon die Zeitdiagnosen konstatierten den Zäsurcharakter dieser Jahre nach dem Boom. Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes spüren den Umbrüchen an ausgewählten Beispielen nach, sie fragen nach dem Verhältnis von Kontinuität und Zäsur und schärfen so den Blick für die Anfänge der Gegenwart.
Tabla de materias
Thomas Schlemmer
Der diskrete Charme der Unsicherheit. Einleitende Bemerkungen
Morten Reitmayer
Nach dem Boom – eine neue Belle Époque? Versuch einer vorläufigen Synthese
Silke Mende
Eine Partei nach dem Boom. Die Grünen als Spiegel und Motor ideengeschichtlicher Wandlungsprozesse seit den 1970er Jahren
Martin Kindtner
‘Wie man es anstellt, nicht zu viel zu regieren’. Michel Foucault entdeckt den Neoliberalismus
Lutz Raphael
Flexible Anpassungen und prekäre Sicherheiten. Industriearbeit(er) nach dem Boom
Christian Marx
Die Manager und Mc Kinsey. Der Aufstieg externer Beratung und die Vermarktlichung des Unternehmens am Beispiel Glanzstoff
Tobias Gerstung
Europa an der Waterfront. Die Umgestaltung alter Hafenareale am Beispiel des Glasgower Broomielaw Kais
Fernando Esposito
No Future – Symptome eines Zeit-Geists im Wandel
Hannah Jonas
Vom ‘Erzfeind hinter der Linse’ zur Vermarktungsplattform. Fußball und Fernsehen in der Bundesrepublik
Tobias Dietrich
Laufen als Lebensinhalt. Körperliche Praxis nach dem Boom
Anselm Doering-Manteuffel
Die Vielfalt der Strukturbrüche und die Dynamik des Wandels in der Epoche nach dem Boom
Sobre el autor
Morten Reitmayer, Universität Trier; Thomas Schlemmer, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.