Politische Justiz gilt als das Hauptwerk von Otto Kirchheimer (1905–1965). In der Übersetzung von Arkadij R. L. Gurland liegt das Standardwerk zur historischen und vergleichenden Analyse der politischen Justiz und dem Wandel der Rechtsstaatlichkeit jetzt wieder vor. Die korrigierte Neuausgabe schließt mit einer ausführlichen Darstellung der Editionsgeschichte von Politische Justiz sowie der werkbiografischen Hintergründe ab.
Sobre el autor
Das umfangreiche Werk des deutsch-amerikanischen Juristen, Verfassungstheoretikers und Politikwissenschaftlers Otto Kirchheimer (1905–1965) ist durch die politischen Konflikte seit der Weimarer Republik, die Gründungs- und Etablierungsphase der beiden nach 1945 neu entstandenen deutschen Teilstaaten und seine wissenschaftliche Umorientierung von der Kritischen Rechtstheorie der Weimarer Republik hin zur interdisziplinären Politikforschung der Bundesrepublik und der USA geprägt.
Kirchheimer, dem aufgrund seiner jüdischen Herkunft die Zulassung als Anwalt entzogen wurde, flüchtete zunächst nach Paris, wo er u.a. für Pressedienste der sozialistischen Emigration arbeitete. Im Winter 1937 gelang die Weiterreise in die USA, wo er am Institute for Social Research an der Columbia University tätig war.
Ab 1943 war er Mitarbeiter in der Forschungsabteilung des ersten amerikanischen Geheimdienstes Office of Strategic Services (OSS) in Washington D.C., die 1946 in das State Department überführt wurde. Tagsüber analysierte er dort die politischen Entwicklungen im Nachkriegseuropa und an den Abenden betrieb er seine eigenen wissenschaftlichen Studien, die später in der Monografie Politische Justiz kulminierten.
1954 wurde Kirchheimer Full Professor for Political Science an der New School und lehrte anschließend ab 1961 an der Columbia University. Anfang der 60er Jahre bekleidete er zudem die Fulbright-Professur an der Universität Freiburg. Er starb 1965.