Literatur als Seismograph gesellschaftlichen Lebens lässt spüren, wie weit dieses Leben von religiösen Vorstellungen durchtränkt ist. Verschiedene Islamwissenschaftler gehen in ihren Beiträgen der Frage nach, wie ‘der Islam’ oder ‘Islamisches’ im literarischen Schaffen arabischer, türkischer und persischer Autoren sichtbar wird. In literaturwissenschaftlicher Perspektive untersuchen sie den Einfluss der Religion auf die Gestaltung des täglichen Lebens in den fiktionalen Lebensgeschichten. Unter sprachwissenschaftlichem Gesichtspunkt befassen sie sich mit religiös assoziierten Metaphern und generell der sprachlichen Präsenz des Religiösen in den Texten. Es dreht sich um die Frage, in welchem Ausmass ‘Islamisches’ sozusagen ‘automatisch’ in literarischen Werken auftaucht, weil das dargestellte Leben eben durch eine ‘islamische’ Lebensführung bestimmt oder beeinflusst ist und weil das verfügbare sprachliche Instrumentarium ‘islamisch’ unterlegt ist.
Sobre el autor
Die Herausgeber
Peter Dové, Studium der Arabistik, Lehrbeauftragter für moderne arabische Literatur an der Universität Genf.
Hartmut Fähndrich, Arabist, Lehrtätigkeit an der ETH Zürich, Übersetzer.
Wolfgang W. Müller, Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern und Leiter des Ökumenischen Instituts Luzern.