Ein Roman mit Knalleffekt und voll leiser Ironie: komisch, tragisch, furios!
Novak entdeckt die Welt der großen Gefühle spät und ausgerechnet im Krankenhaus. Weil ihm sein Zimmergenosse Nacht für Nacht den Schlaf raubt, leiht ihm die indonesische Krankenschwester Manuela ihren Walkman samt Kassetten und infiziert ihn so mit ihrer Liebe zur Oper. Aus dem Krankenhaus entlassen, findet er nicht so recht in sein gewohntes, gewöhnliches Leben zurück.
Manuela hat ihm die Ohren geöffnet, allerdings auch für die Zumutungen des lärmenden Alltags, für Rasenmäher, Pressluftbohrer und seine Frau Herta. Während er weiter seinem Laster frönt und Opern hört, vermutet sie hinter seiner Leidenschaft die Liebe zu einer anderen Frau. So falsch liegt sie damit auch nicht. Doch Manuela ist plötzlich verschwunden. War sie nur ein Trugbild auf der Bühne von Novaks späten Träumen? Oder hat Herta etwas mit ihrem stillen Abgang zu tun? Das Finale ist auch ohne sie große Oper: grausam dramatisch.
Sobre el autor
Peter Henisch, geboren 1943 in Wien. Studium der Germanistik, Philosophie, Geschichte und Psychologie. Mitbegründer, Liedtexter und Sänger der Gruppe ‘Wiener Fleisch und Blut’ (1975) sowie Mitbegründer der Zeitschrift ‘Wespennest’. Seit 1971 lebt er als freieschwebender Schriftsteller in Wien, Niederösterreich und der Toskana.
Erste literarische Veröffentlichung 1971 mit ‘Hamlet bleibt’. 1975 erschien sein Roman ‘Die kleine Figur meines Vaters’ (überarbeitete Neuauflage Residenz 2003), in dem er sich mit der Vergangenheit seines Vaters als offizieller Kriegsfotograf während des Nationalsozialismus auseinandersetzte, das bis heute ein Kultbuch geblieben ist. Musikalisch arbeitet er vor allem mit Woody Schabata und Hans Zinkl zusammen.
Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Anton-Wildgans-Preis, Literaturpreis der Stadt Wien. Mit den Romanen ‘Die schwangere Madonna’ (Residenz, 2005) und ‘Eine sehr kleine Frau’ (2007) war Peter Henisch für den Deutschen Buchpreis nominiert. Zuletzt erschienen: ‘Der verirrte Messias’ (2009)
‘Kaum ein anderer österreichischer Autor macht so wenig Aufhebens von sich; und kaum einer hat die soziale und politische Entwicklung seines Landes in mittlerweile über zwanzig Büchern so präzise beschrieben wie er. Kritik hat er allerdings nie in der landesüblichen Form der rhetorischen Übertrumpfung betrieben, und vielleicht war es diese Tugend, sich der Routine wohlfeiler Empörung zu versagen und stattdessen den empörenden Verhältnissen geduldig auf den Grund zu gehen, die Peter Henisch den gebührenden Erfolg bis heute vorenthalten hat.’
Karl-Markus Gauß über Peter Henisch