Sie war die erste Frau in der Redaktion des Zürcher ‘Tages-Anzeigers’, die erste Auslandredaktorin der Schweiz. Die Journalistin Regula Renschler war in der publizistischen Szene der Schweiz eine prägende Figur und als solche auch eine Vorreiterin für die Chancengleichheit der Frauen. Ihre Themen umfassten ein breites Spektrum: die neue Dritte Welt und den Postkolonialismus, den Rassismus in den USA und den Clash der Kulturen, die Diskriminierung von Frauen und Minderheiten, auch in der Schweiz und Europa. Sie war vor Ort, als Kennedy ermordet wurde, sie dokumentierte den Krieg in Biafra und war in Moçambique, Angola und Guinea-Bissau, als die portugiesischen Kolonien unabhängig wurden. Sie löste mit israelkritischen Kommentaren 1970 eine Polemik aus, unterzog in Peru schweizerische Entwicklungsprojekte einer kritischen Prüfung und recherchierte in Thailand zu Sextourismus und Frauenhandel. In Timbuktu sprach sie mit den Bibliothekaren der legendären Stadt und den Tuareg in der Wüste. Die Schwerpunkte ihrer Reportagen und Analysen lagen beim Alltag der Menschen, die nicht zu den Eliten gehören, und bei deren Kampf um Gerechtigkeit und Freiheit. Ihnen wollte Regula Renschler eine Stimme geben. Davon zeugt eine Auswahl ihrer Texte in diesem Buch.
Tabla de materias
Journalistische Suchbewegungen und Mut zum Widerspruch: ein Vorwort von Jakob Tanner
USA: Amerika erfindet sich neu
»Das Land brauchte ihn so dringend«
»Segregation auf dem Sterbebett«?
Himmelsstürmer sind keine Übermenschen
Afrika: Die Unabhängigkeit und ihre Tücken
Schwierige Hilfe für Nigeria
Biafra im Jahr 3
Der Kampf der Eliten
Guinea-Bissau zweieinhalb Jahre nach dem Abzug
der Portugiesen
Bücher und Bibliotheken – der Schatz Timbuktus
Israel/Palästina: Kritik und Empörung
Aug um Auge im Nahen Osten
Israel und wir
Pogromstimmung?
Palästina 2007 –
Impressionen aus einem besetzten Land
Die Schweiz und die Welt
Die vornehmste Pflicht
Frauen in der »schmutzigen Politik«
Jura – los von Bern?
Die Schweiz als europäisches Sprachlabor –
eine Utopie?
Europa: Im Westen und im Osten
Mariage à l’Européen – ein Strassburger Mosaik
rund um den Europarat
Živio Tito – Tito hoch
Die Prager Intelligenz und die harten Stiefel
der Strategen
»Wir sind nicht schlechter als andere Kinder,
wir haben nur ein schlechtes Schicksal erwischt« –
ein Augenschein in den Vorstädten
von Strassburg
Tourismus und Frauenhandel: Neuer Kolonialismus?
Hat unser Tourismus eine Zukunft?
Mehr zueinander statt in die Ferne reisen
»Im Namen des Tourismus hungern wir« –
wie aus Gastfreundschaft Ausbeutung wurde
Die Welt aus der Perspektive der Frauen
Frauenhandel
Afrika im Abgrund
Quellenverzeichnis
Sobre el autor
Geboren 1935 in Zürich, Studium der Romanistik und der Publizistik an der Universität Zürich. Ab 1962 Auslandredaktorin bei verschiedenen Tages- und Wochenzeitungen. Regelmässige Mitarbeiterin von Radio und Fernsehen. 1974-1985 Fachsekretärin der Erklärung von Bern, ab 1985 Redaktorin bei Schweizer Radio DRS. Ausgedehnte berufliche Reisen nach Afrika, Lateinamerika und Asien. Seit der Pensionierung als Publizistin und Übersetzerin tätig.