Die Freien Berufe erbringen wichtige Dienstleistungen für Verbraucher und Unternehmen. Der aktuelle Regulierungsrahmen in diesem Wirtschaftssektor hemmt jedoch den Wettbewerb und steht Effizienzanforderungen und damit Interessen der Nachfrager entgegen. Auch ein internationaler Vergleich offenbart die intensive Regulierung in Deutschland, die höher ist als in den meisten OECD-Ländern. Die Existenz asymmetrischer Informationsverteilung, die viele Freie Berufe kennzeichnet, macht zwar gewisse Regulierungen notwendig. Diese können aber mit geringerer Eingriffsintensität in den Marktmechanismus wirkungsvoll ausgestaltet werden und so den nötigen Verbraucherschutz sichern. Jüngste Reformen gehen zwar in die richtige Richtung, bleiben aber hinter dem Potenzial zurück. So sollten die derzeit noch geltenden Preisvorschriften aufgehoben und der Marktzugang für qualifizierte Anbieter erleichtert werden.
Sobre el autor
Dr. rer. pol. Stefan Hardege, Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg; Dipl.-Volkswirt; 1999 bis 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promotion am Institut für Wirtschaftspolitik an der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg; seit April 2005 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Arbeitsbereich Regulierungsindex/Rechtsfolgenabschätzung innerhab des Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik.