Postkoloniale und dekoloniale Studien machen immer mehr von sich reden. In den letzten beiden Jahrzehnten entwickelten sich in unterschiedlichen Kontexten und Sprachräumen weltweit verschiedene Versuche, die Lernfortschritte der postkolonialen Studien auch für die Theologie fruchtbar zu machen.
Dieses Lehrbuch gibt einen grundlegenden Einblick in dieses Gebiet, indem es sich an zentralen Begriffen und Methoden orientiert. Zahlreiche Beispiele, vorgestellte Autorinnen und Autoren sowie weiterführende Literaturhinweise regen dazu an, sich vertieft mit einzelnen Themenbereichen auseinanderzusetzen. Zuletzt widmet sich das Buch auch möglichen Konsequenzen für Theologie und Kirche in Mitteleuropa.
Tabla de materias
Vorwort
1 Was heißt denn hier ‚postkolonial‘? Grundlagen
1.1 Narrative Zugänge
1.2 Postkoloniale Studien: Geschichte und Begriff
1.3 Postkoloniales Deutschland?
1.4 Koloniale Kontexte heute.
1.5 Bedeutung der postkolonialen Studien für die Theologie
1.6 Wissen und Macht in der Theologie. Zum Aufbau dieses Buches
2 Diskurspraktiken
2.1 Die Erfindung des Anderen
2.2 Die Versteinerung von Identitäten
2.3 „Schwarz bin ich und schön.“ (Hld 1, 5). Rassistische Traditionen
2.4 Konstruktionen europäischer Überlegenheit
2.5 Gibt es überhaupt Religionen?
2.6 (Post-)Koloniale Genderbeziehungen
2.7 Wer schreibt (Kirchen-)Geschichte?.
2.8 Überschneidungen verschiedener Achsen der Kolonialität
2.9 Hegemonie. Zusammenfassung
3 Machtbeziehungen
3.1 ‚Der alles so herrlich regieret‘? Leben im Imperium
3.2 Losgekauft? Wirtschaftliche Abhängigkeit und christliche Erlösung.
3.3 „Missionieren ist Kolonisieren.“
3.4 Landbesitz und Raumkonstruktionen
3.5 Wer ist drinnen, wer draußen?
3.6 Durch Leiden erlöst?
3.7 Aus den Augen, aus dem Sinn
3.8 Kolonialität der Macht. Zusammenfassung
4 Widerstand .
4.1 Wechselnde Perspektiven
4.2 Den Rücken kehren
4.3 Sich zuwenden und zuhören
4.4 Option für die Subalternen?
4.5 Kontrapunktisches Lesen
4.6 Kontaktzonen
4.7 Disziplinlosigkeit. Zusammenfassung
5 Alternativen
5.1 Die Bibel anders lesen
5.2 Indigene Theologien
5.3 Autonomie und Kreativität der subalternen Religionen
5.4 Ökofeministische Theologien
5.5 Theologie als Transgression: Queere Alternativen
5.6 Postkolonialer Neokolonialismus?
5.7 Jenseits der Grenze. Zusammenfassung
6 Anstoß oder Anstöße für Theologien in Europa?
6.1 Sich der eigenen kolonialen Vergangenheit stellen
6.2 Europäische Theologien als kontextuelle Theologien
6.3 Machtpositionen aufdecken
6.4 Alternativen und Widerstand zulassen
6.5 Parteiisch und deswegen relevant
6.6 Befreiende Verunsicherungen. Fazit
7 Schluss: Abschied vom Kolonialwarenladen
8 Kurzbiografien
9 Glossar
10 Bibliografie
11 Bibelstellenverzeichnis
12 Namensverzeichnis
Sobre el autor
Prof. Dr. habil. Stefan Silber lehrt Systematische Theologie an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Paderborn.