Hauptmann Merks blickt auf eine 30-jährige Tätigkeit bei der Kriminalpolizei der DDR zurück. Er berichtet über seine spannende Ermittlungen in Mordfällen, die ihm teilweise unter die Haut gehen. Da ist ein Gastwirtsehepaar, das die Nähe zur Grenze in den 1950er Jahren für Schiebergeschäfte nutzt und ermordet aufgefunden wird. Ein erfolgreicher Großbauer, der seinen Eintritt in die LPG erklärt hat, stirbt bei einem Autounfall, sein Bruder verbrennt in der Scheune. Im Zug trifft Merks Erpresser und Erpressten und stellt einen Mörder. Auf der Eisenbahnfahrt von Polen erzählt ein deutscher Lehrer über den tödlichen Unfall eines Kollegen und erweckt Merks‘ Misstrauen. Der Vater eines Apothekers und Schmetterlingsammlers stirbt bei einem epileptischen Anfall, doch seine kleine Enkelin weiß mehr. Junge Leute wollen aus dem von den Eltern vorgezeichneten Leben aus Ordnung und Pflichterfüllung ausbrechen und sind doch noch nicht stark genug, mit den Wechselfällen des Lebens klarzukommen. Sechs spannende Kriminalerzählungen aus der DDR über erdachte Fälle, die so oder ähnlich hätten stattfinden können.
Tabla de materias
Zu Anfang gleich ein Doppelmord
Zweiundvierzig Rinder
Karo mit Pflaster
Verhör ohne Auftrag
Eine sechsjährige Zeugin
Der Fall Jesus
Sobre el autor
Steffen Mohr wurde am 24. Juli 1942 in Leipzig geboren, wo er auch aufgewachsen und bis heute geblieben ist. Nach dem Abitur studierte er sowohl (katholische) Theologie als auch Theaterwissenschaften, welche er 1966 mit einem Diplom abschloss. Nach seiner Ausbildung am Leipziger Literaturinstitut kam 1975 ein zweites Diplom hinzu. Davor hatte Mohr unter anderem als Hilfsarbeiter und Hilfsschauspieler, als elektrischer Prüfer und als Redakteur beim „Sächsischen Tageblatt“ sowie als Regieassistent beim Jugendtheater und als Dramaturg beim DDR-Fernsehen (Krimi-Genre), aber auch als Briefträger und Leiter wilder Theatergruppen gearbeitet. Seine erste Kriminalstory hatte Mohr 1966 unter dem Pseudonym „Harald Eger“ in der bekannten „Blaulicht“-Reihe veröffentlicht – „weil mir sonst als Student das Honorar vom Stipendium abgezogen worden wäre“. Weitere Bücher folgten und schließlich 1989 gemeinsam mit dem West-Berliner Autor -ky (Hinter diesem Kürzel verbirgt sich der erfolgreiche Kriminalschriftsteller und Soziologieprofessor Dr. Horst Bosetzky, Jahrgang 1938) der erste und zugleich letzte deutsch-deutsche Krimi „Schau nicht hin, schau nicht her“ – erschienen zwei Monate vor dem Mauerfall. Eine literarische Spezialität des Leipziger Künstlers, der auch als Dozent für kreatives Schreiben tätig ist und der Freien Literaturgesellschaft Leipzig e.V. vorsteht, sind seine Rätselkrimis, die bundesweit in Zeitungen mit einer wöchentlichen Auflage von etwa 1 Million Exemplaren veröffentlicht werden. Darin lässt Mohr nicht nur den Leipziger Kommissar Gustav Merks ermitteln, sondern vor allem seine kriminalistisch veranlagten Leserinnen und Leser.