Das erkenntnisleitende Ziel von ‘Wie Rassismus aus Wörtern spricht’ besteht darin, herauszuarbeiten, wie weiße Europäer*innen kolonialistisches und rassistisches Denken erschaffen und es in Wissensarchiven und ihren Begriffen konserviert haben, durch welche es bis heute wirkmächtig ist. Folgerichtig werden hier Kernbegriffe des weißen westlichen Wissenssystems diskutiert, um das Zusammenwirken von Rassismus, Wissen und Macht aufzuarbeiten.
Diese Ausführungen werden grundiert durch theoretische Erörterungen zu Kolonialismus und Rassismus und ergänzt durch alternative widerständige Benennungswege. Es geht dabei nicht um eine administrativ betriebene oder geforderte staatliche Sprachpolitik, sondern um die analytische Offenlegung dessen, was ›unsere‹ Sprache an Tradierungen enthält, was sie beinhaltet und somit reproduziert – und dabei durch Verleugnungsstrategien schützt. Die gesellschaftspolitische Hoffnung besteht darin, durch die sprachliche Bewusstmachung auch Bewusstsein und dann die Sprachpraxis zu ändern.
Sobre el autor
Die gebürtige Schwarzwälderin Nadja Ofuatey-Alazard ist Diplomjournalistin und lebt in München. Sie war mehrere Jahre in der US-amerikanischen Filmproduktion tätig und arbeitete danach in Deutschland als Filmemacherin, Produktionsleiterin, Autorin, Herausgeberin, Moderatorin und Pressereferentin. Nach ‘Perspektivwechsel’, einem kulturpolitischen Interviewfilm zur Situation von minoritären Kulturschaffenden in Deutschland, hat sie im Herbst 2010 im Auftrag der Landeshauptstadt München ihren zweiten Film „Perspektiv Wechsel II: Schwarze Kinder und Jugendliche“ fertig gestellt. Sie ist verheiratet und Mutter einer Tochter.