Da gegebene Machtverhältnisse immer auch symbolischer Macht bedürfen, um sich aufrechtzuerhalten, sind sie angewiesen auf die Verbreitung herrschaftsstabilisierender Bilder, Texte, Filme und Geschichten. Genauso kann Kunst aber auch zur Destabilisierung von Herrschaftsverhältnissen beitragen, zur kritischen Auseinandersetzung mit der Kolonialität von Macht, Wissen und Sein.
In ‘Machtschaffend’ gehen Theater-, Film-, Kunst- und Literaturschaffende der Frage nach, von wem welche Kunst verstanden werden will und mit welchen künstlerischen Mitteln sich hegemoniale Perspektiven im Theater, im Film, in der Literatur irritieren lassen. Den Essays ist jeweils ein kurzes Zitat bedeutender Vordenker*innen wie Angela Davis, Gayatri Chakravorty Spivak oder James Baldwin vorangestellt, von dem sich die Autor*innen in ihrem Nachdenken über die Beziehung von Kulturproduktionen und Herrschaftsverhältnissen haben inspirieren lassen.
Mit Beiträgen von Elona Beqiraj, Cana Bilir-Meier, Semra Ertan, Carmen Mörsch, Necati Öziri, Ruben Sabel, Sasha Marianna Salzmann, Faraz Shariat, Nora Sternfeld, Deniz Utlu, Senthuran Varatharajah und Julia Wissert.
Sobre el autor
Anna Sabel ist politische Bildnerin. Sie ist Regisseurin von ‘Spendier mir einen Çay und ich erzähl dir alles’ (www.spendier-mir-einen-cay.de), Kuratorin der Ausstellung ‘Re:Orient’, Herausgeberin des Sammelbands ‘Die Erfindung des muslimischen Anderen’ (Unrast 2021). Sie leitet die Projekte ‘(Un)Sichtbarkeiten in der Migrationsgesellschaft’ und ‘Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit’ beim Verband binationaler Familien und Partnerschaften in Leipzig.