Nach dem Buch ‘The Trembling of a Leaf’ (Das Zittern eines Blattes), Geschichten aus den Südseeinseln, von W. Somerset Maugham, erschienen 1921 in New York.
Der Originalautor meint es nicht gut mit den Südseeinseln (von denen Samoa auch einmal deutsches Kolonialgebiet war); und auch Sie werden sie mit anderen Augen sehen, wenn Sie noch nicht dort waren, auch wenn das Geschehen, wie im Buch, mehr als einhundert Jahre zurückliegt.
Extreme Glückseligkeit, kaum getrennt durch ein zitterndes Blatt von extremer Verzweiflung, ist das nicht das Leben? Diesen Spruch vom französischen Literaturkritiker Charles-Augustin Sainte-Beuve nimmt W. Somerset Maugham nicht nur als Leitgedanken für sein Buch, er verwendet ihn auch im Buchtitel.
Nun, bei den im Buch enthaltenen Geschichten liegt nicht nur das Zittern eines Blattes zwischen möglichen alternativen Schicksalen; die Weichen wurden meist schon etwas gröber und vermeidbarer gestellt, wenn hier das Paradies zum Albtraum wird. Unter diesem Aspekt wäre das Thema, bei sehr kritischer Betrachtung, knapp verfehlt. Aber das ist nebensächlich, bei den tief eindringenden Schilderungen des Umfelds und der bewegenden, tragischen Schicksale.
Stickig, laut, verregnet, dreckig, voller unzivilisierter Eingeborener und hier gestrandeter oder hindelegierter Weißer im Dauersuff – und alles, was genetisch dazwischen liegt. Dazu Moskitos, Haie und einflussreiche, religionsfanatische Missionare mit kommerziellem Talent. Temperaturen oder Essen meist ohne viel Abwechslung, ein Tagesablauf im Dämmerzustand. Und wenn’s mal regnet, dann gleich ununterbrochen.
Der Originalautor kann sich dann auch nicht einen Schlusssatz verkneifen, in dem er den obligatorischen, beim Abschied umgehängten Lei (Blütenkranz) über Bord werfen lässt, sobald das Schiff außer Sichtweite ist.