Das öffentliche Interesse an der Debatte über die Rekonstruktion von Baudenkmalen könnte erlahmen, nachdem es konservativen Politikern, Sprechern von konservativen pressure groups, Tourismusmanagern und insbesondere den Machern der Ausstellung „Geschichte der Rekonstruktion – Konstruktion der Geschichte“, Pinakothek der Moderne (München, 22. Juli – 31.Oktober 2010) gelungen zu sein scheint, sie als müßigen Prinzipienstreit unter Denkmalpflegern zu marginalisieren. Wozu, könnte die Rekonstruktionslobby fragen, eine Debatte fortsetzen, nachdem doch weithin Einverständnis darüber zu herrschen scheint, daß die Rekonstruktion untergegangener Bausubstanz einfach eine Selbstverständlichkeit ist?
Die in der Reihe Bauwelt Fundamente erscheinende Publikation gegen das Rekonstruieren von Baudenkmalen tritt dem Mainstream in streitbarer Absicht entgegen. Als Plädoyer gegen die Simulation historischer Bausubstanz will sie die Rekonstruktionsdebatte in der Bundesrepublik inhaltlich beleben.
Table des matières
Inhalt
Ulrich Conrads: Zum Geleit: Auf der Suche nach einem Vor-Wort
Johannes Habich: Zur Einführung: Worum es geht
Georg Mörsch: Denkmalwerte
Achim Hubel: Denkmalpflege zwischen Restaurieren und Rekonstruieren. Ein Blick zurück in die Geschichte
Michael S. Falser: «Ausweitung der Kampfzone». Neue Ansprüche an die Denkmalpflege 1960–1980
Gabi Dolff-Bonekämper: Denkmalverlust als soziale Konstruktion
Adrian von Buttlar: Auf der Suche nach der: Minima Moralia reproduktiver Erinnerungsarchitektur
Anhang:
Michael S. Falser: Die Erfindung einer Tradition namens Rekonstruktion oder Die Polemik der Zwischenzeilen
A propos de l’auteur
Prof. Dr. Adrian von Buttlar, Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik, Technische Universität Berlin.