Alan M. Turing war der erste, der überhaupt die Frage stellte, ob Maschinen denken können. Seine Überlegungen dazu stießen die Tür für das Zeitalter moderner Computer auf.
Seine bahnbrechende Arbeit, die jeder kennen sollte, der an Computern, Philosophie des Geistes und der Kognition, Psychologie oder allgemein an den Entwicklungen Künstlicher Intelligenz (KI) interessiert ist, folgt zeichengenau der 1950 in der Zeitschrift ‘Mind’ veröffentlichten Form.
Die neue Übersetzung wird ausführlich kommentiert. Das Nachwort zeigt, inwiefern sich die dort formulierten Prinzipien bis heute bei der Entwicklung von KI niederschlagen.
Die Reihe ‘Great Papers Philosophie’ bietet bahnbrechende Aufsätze der Philosophie:
– Eine zeichengenaue, zitierfähige Wiedergabe des Textes (links das fremdsprachige Original, rechts eine neue Übersetzung).
– Eine philosophiegeschichtliche Einordnung: Wie dachte man früher über das Problem? Welche Veränderung bewirkte der Aufsatz? Wie denkt man heute darüber?
– Eine Analyse des Textes bzw. eine Rekonstruktion seiner Argumentationsstruktur, gefolgt von einem Abschnitt über den Autor sowie ein kommentiertes Literaturverzeichnis.
E-Book mit Seitenzählung der gedruckten UB-Ausgabe sowie mit Originalpaginierung.
Table des matières
Computing Machinery and Intelligence / Können Maschinen denken?
Zu dieser Ausgabe
Anmerkungen
Literaturhinweise
Nachwort
1 Wer war Turing?
2 Was macht Turing so bedeutend?
3 Rechnende Maschinen
4 Logische Maschinen
5 Von digitalen Universalrechnern zu denkenden Maschinen
5.1 Turingmaschinen und Turingberechenbarkeit
5.2 Turingmaschinen und das Entscheidungsproblem
5.3 Das Gehirn als Turingmaschine?
6 Turings Frage: Können Maschinen denken?
6.1 Der Turingtest
6.2 Denkende Maschinen: neun Einwände
6.3 Lernende Maschinen
7 Turings Wirkungsgeschichte
7.1 Der Loebner-Preis
7.2 Kritik am Turingtest
7.3 Intelligente Maschinen der Gegenwart
7.4 Ist denkenden Maschinen ‘alles schnuppe’?
7.5 Turing und Science-Fiction
A propos de l’auteur
Alan Turing (23.6.1912 London – 7.6.1954 Wilmslow, Cheshire) – Mathematiker, Informatiker und Logiker – ist der Wegbereiter des digitalen Zeitalters. Nach dem Studium der Mathematik am King’s College in Cambridge von 1931 bis 1934 veröffentlicht Turing 1936 im Alter von 24 Jahren mit dem Aufsatz ‘On Computable Numbers with an Application to the Entscheidungsproblem’ die Grundlage für den modernen Computer. Turing gelingt es 1941, mit der ‘Turing-Bombe’ eine Maschine zu entwickeln, mithilfe derer die bis dato als unentschlüsselbar geltende Enigma der Deutschen Wehrmacht dechiffriert werden kann. Turings Erfolg trägt maßgeblich zur Niederlage der Nazis bei und verkürzt den Krieg entscheidend. 1950 entwickelt Turing in seiner Abhandlung ‘Computing Machinery and Intelligence’ (dt. ‘Können Maschinen denken?’) das Konzept für Künstliche Intelligenz – und entwirft die heute berühmten Denkmodelle der Turingmaschine und des Turingtests. Mit ‘The Chemical Basis of Morphogenesis’ wendet Turing mathematische Logik auf die Biologie an und erkennt in der biologischen Musterbildung einen Code der Natur. 1952 wird Turing aufgrund seiner Homosexualität zu chemischer Sterilisation verurteilt. Er wird mit Östrogenen behandelt und depressiv. Zwei Jahre später begeht Turing Suizid.
Erst in den 70er Jahren werden Turings Leistungen, die strengster Geheimhaltung unterlagen, nach und nach bekannt. 2009 – 55 Jahre nach Turings Tod – entschuldigt sich die britische Regierung öffentlich bei Turing und würdigt seine Verdienste. 2013 wird er von Elisabeth II. postum begnadigt. 2015 setzt Regisseur Morten Tyldum mit ‘The Imitation Game’ Alan Turing ein filmisches Denkmal. Unter dem Epochenbegriff der ‘Turing-Galaxis’ beschreiben einige medien- und kulturhistorische Modelle das heutige Zeitalter der digitalen elektronischen Vernetzung – in Anlehnung an Marshall Mc Luhans Begriff ‘Gutenberg-Galaxis’.
Die Übersetzer und Herausgeber:
Achim Stephan, geb. 1955, und Sven Walter, geb. 1974, arbeiten beide als Professoren für Philosophie der Kognition an der Universität Osnabrück.