Die Rational-Choice-Theorie nimmt in vielerlei Hinsicht – etwa mit Blick auf ihre formalisierte Theoriearchitektur und ihre Fruchtbarkeit in der angewandten Sozialforschung – eine besondere Stellung in den Sozialwissenschaften ein. Zugleich wird der Ansatz gerade in der Soziologie häufig als grundlegend defizitär dargestellt und vor allem für sein implizites Menschenbild kritisiert. Diesem Band liegt das Ziel zugrunde, weitverbreitete Missverständnisse über die Rational-Choice-Theorie aufzuklären. Essentiell ist dabei der Gedanke, scharf zwischen dem zugrundeliegenden Formalismus und speziellen Anwendungen zu unterscheiden. Neben den methodologischen Grundlagen der Theorie und den Grundzügen des Formalismus werden insbesondere auch zentrale Anwendungsgebiete, etwa soziale Dilemmata, Vertrauen, kollektives Handeln und soziale Normen, behandelt. Schließlich wird auch auf die tatsächlichen Schwächen der Rational-Choice-Theorie und Möglichkeiten zu ihrer Fortentwicklung eingegangen.
A propos de l’auteur
Andreas Tutić, Universität Leipzig