»Sprache und mehr« … dieses Buch soll dazu beitragen, den disziplinär verengten Blick auf den Gegenstand der Sprachwissenschaft zu weiten. Die Performanz, die »ewig sich wiederholende Arbeit des Geistes« (Humboldt), wird in den Fokus der sprachwissenschaftlichen Theoriebildung gerückt. Die einzelnen Beiträge nehmen eine Neukonturierung des Gegenstands der Sprachwissenschaft unter folgenden vier Perspektiven vor: wissenschaftstheoretische Diskussion, linguistische Analysepraxis, Sprachlehr- und Lernforschung, Normdiskussion.
Table des matières
Inhalt: Angelika Linke / Hanspeter Ortner / Paul R. Portmann-Tselikas , Jakobsons Huhn oder die Frage nach dem Gegenstand der Linguistik. – I. Mehr als Sprache, eine Annäherung: Hanspeter Ortner / Horst Sitta , Was ist der Gegenstand der Sprachwissenschaft? – II. Gegenstandskonturierung, top down: Ludwig Jäger , Erkenntnisobjekt Sprache. Probleme der linguistischen Gegenstandskonstitution. – Clemens Knobloch , Das Ende als Anfang. Vom unglücklichen Verhältnis der Linguistik zur Realität der sprachlichen Kommunikation. – Fritz Hermanns , Linguistische Hermeneutik. Überlegungen zur überfälligen Einrichtung eines in der Linguistik bislang fehlenden Teilfaches. – Rudi Keller , Zu einer Theorie der semiotischen Kompetenz. – Peter Auer , Realistische Sprachwissenschaft. – Susanne Günthner , Eine Sprachwissenschaft der >lebendigen Rede<. Ansätze einer Anthropologischen Linguistik. – Helmuth Feilke , Textroutine, Textsemantik und sprachliches Wissen. – Dieter Cherubim , Sprache als historischer Gegenstand? – Konrad Ehlich , Thesen zum Verhältnis der Sprachwissenschaft zu Literatur und Literaturwissenschaft. – III. Gegenstandskonturierung, bottom up: 1. Heidrun Kämper , Zeitreflexion und Sprachgeschichte. Ein Konzept zur Erforschung des Nachkriegsdeutschen. – Jörg Kilian , Vom WALFISCH oder: Plädoyer für eine kritische Semantik. – Helmut Henne , Literarische Sprache in Bewegung. Monatsnamen à la Morgenstern. – 2. Albert Bremerich-Vos , Sprachdidaktik und Sprachwissenschaft. Anmerkungen zu einem prekären Verhältnis und seiner Zukunft. – Hanspeter Ortner , Der Sprachbegriff in der Schreibberatung. – Ann Peyer , Language Awareness: Neugier und Norm. – Wolfgang Boettcher , Gesprächsforschung, Gesprächsschulung. – 3. Andreas Gardt , Rhetorik und Stilistik. Ihre Aufgaben in der Sprachwissenschaft. – Jürgen Schiewe , Über die Ausgliederung der Sprachwissenschaft aus der Sprachkritik. Wissenschaftsgeschichtliche Überlegungen zum Verhältnis von Normsetzung, Normreflexion und Normverzicht. – Rainer Wimmer , Wie kann man Sprachkritik begründen? – Götz Beck , Über Sprachkritik und Sprachpflege. – IV. Mehr als Sprache, Ausblick: Gerd Antos , Wie kann sich die Linguistik Öffentlichkeit >schaffen