Aufgrund der sich verändernden Altersstruktur unserer Gesellschaft verändert sich auch die Perspektive auf den Begriff ‘Alter’. Welchen Einfluss hat das Alter(n) auf die Darstellenden Künste? Welche Herausforderungen stellen sich den Künstlerinnen und Künstlern, egal ob sie am Anfang einer Karriere stehen oder etabliert sind? In welchem Verhältnis stehen Alter und Kunst zueinander? Wie wirkt sich das Alter eines Künstlers bzw. eines Werks auf die Akzeptanz im Kunstmarkt aus? Wie steht es um die sozioökonomische Realität und Alterssicherung? Welche strukturellen Hindernisse und Diskriminierungen gilt es zu überwinden und wie sehen generationengerechte Lösungen und Förderkonzepte aus?
Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums ihres Projektes ‘x-mal Mensch Stuhl’, das den alten Menschen in der Gesellschaft ins Zentrum stellt, entwickelte das Künstlerduo Angie Hiesl + Roland Kaiser die Idee, sich mit diesen Fragen in einer Interviewreihe und einem Symposium diskursiv zu befassen. Dieser Band greift die Themen des Symposiums auf und führt sie mit weiteren Fachbeiträgen fort.
Mit freundlicher Unterstützung der Kunststiftung NRW
Table des matières
Die Un/Sichtbarkeit von Alter in der Kunst
Alexandra Kolb
Alternative(s) Sichten
Ambiguitäten des Alter(n)s am Beispiel von x-mal Mensch Stuhl / Seite 17
Miriam Haller und Susanne Martin
Ageing trouble tanzen!
Theoretische und tänzerische Erkundungen zur Performativität des Alter(n)s / Seite 29
Madeline Ritter
Wings of change
Alter ist kein Handicap – auch nicht im Tanz / Seite 47
»Was man im Alter so erlebt, kenne ich seit meiner Kindheit«
Ein Interview mit Gerda König / Seite 57
Im Spannungsfeld von Innovation und Kontinuität
Franziska Werner
Forever Young oder Stages of Ageing?
Das Thema Altern in der Freien Szene – eine Kurationsaufgabe / Seite 65
Kathrin Tiedemann
Wie kommt das Neue ins Theater?
Ein autofiktionales Gespräch / Seite 77
»Manchmal habe ich das Gefühl, Kunst von älteren Menschen ist unsichtbar«
Ein Interview mit Constantin Hochkeppel / Seite 85
Von wegen sicher: Sozioökonomische Realitäten
Cilgia Gadola
Systemcheck
Lebens- und Arbeitsrealitäten in den Darstellenden Künsten / Seite 97
Michael Freundt
Haltung, Erfahrung, Persönlichkeit
Alter(n) und zeitgemäße Förderstrukturen in den Darstellenden Künsten / Seite 111
»Solange es geht, will ich arbeiten«
Ein Interview mit Katharine Sehnert / Seite 121
Alter und Geschlecht
»Egal was kommt, wir bringen es auf die Bühne«
Ein Interview mit Fanni Halmburger und Lisa Lucassen / Seite 131
Dorothea Marcus
Neue Schönheit braucht das Land
Über alternde Frauen(bilder) auf und vor deutschen Bühnen / Seite 143
Hannah Zufall und Ariane Koch
Ich bin sicher, ich war schon einmal älter / Seite 155
Handschrift, Werk, Archiv
Helena Waldmann
Von einer, die auszog, sich neu zu erfinden / Seite 171
»Ein Gnadenbrot fände ich bitter«
Ein Interview mit Frank Heuel / Seite 181
Barbara Büscher
Archivprozesse
Über Logiken des Sammelns von Artefakten aus, über, von Performances / Seite 193
A propos de l’auteur
Die Choreografin, Performanceund Installationskünstlerin Angie Hiesl präsentiert seit den 1980er Jahren interdisziplinäre Projekte. Ihre Zusammenarbeit mit dem Choreografen, Performance- und bildenden Künstler Roland Kaiser begann 1997. Seither sind alle Projekte der Angie Hiesl Produktion unter gemeinsamer künstlerischer Leitung entstanden. Sie arbeiten ausschließlich ortspezifisch, verwirklichen weltweit Performance- und Installationsprojekte im ‘kunstfremden’ öffentlichen und privaten Raum. Angie Hiesl vermittelt ihren künstlerischen Arbeitsansatz an Akademien und Hochschulen, u. a. in einer Gastprofessur am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen.
Roland Kaiser ist Choreograf, Performance- und bildender Künstler.