Nach dem Richtungsstreit der 1970er Jahre war die Hinwendung zu praktischen Fragen des politischen Unterrichts mit einem Verzicht auf Theoriebildung einhergegangen. Dennoch wurde der Pragmatismus immer wieder als ‘Metatheorie’ der politischen Bildung vermutet, aber als solche nie expliziert. Die Pragmatistische Politikdidaktik leistet diese Explikation und ermöglicht im Anschluss an die Kompetenzdebatte eine Grundlegung zentraler Bausteine des Faches zum Beispiel die Förderung politischer Urteilsbildung.
Table des matières
Vorbemerkung
Einleitung
Pragmatistische Politikdidaktik und Demokratie(lernen)
Systematik des Studienbuchs
Was ist Pragmatismus?
TEIL I: Rezeptionen des Pragmatismus in der politischen Bildung
1. Die halbierte Pragmatismusrezeption bei Friedrich Oetinger
1.1 Kooperation, reflektierte Erfahrung und Übung
1.2 ‘Wahrheit’ als Ergebnis von Kooperation
1.3 Reduzierter Politikbegriff
1.4 Halbierte Dewey-Rezeption und Reste der NS-Ideologie
2. Impliziter Pragmatismus in den politikdidaktischen Konzeptionen
2.1 Die zuerst ‘verdeckte’, dann eklektizistische Rezeption bei Hermann Giesecke
2.2 Rolf Schmiederers Schülerorientierung
2.3 Näherungen an pragmatistisches Denken bei Bernhard Sutor
2.4 Wolfgang Sander: Teilkompatibilität von Radikalem Konstruktivismus und
Pragmatismus
Exkurs 1: Grundannahmen des Radikalen Konstruktivismus
3. Bekenntnisse zum Pragmatismus: Proklamation ohne (hinreichende) Explikation
3.1 Pragmatismusbezüge in Walter Gagels Didaktik
3.2 Pragmatismus in Tilman Grammes’ ‘Kommunikative(r) Fachdidaktik’
3.3 Gerhard Himmelmann: Pragmatismus als Implikation des Demokratielernens
TEIL II: Der Pragmatismus als explizite Bezugstheorie
1.Der Pragmatismus als allgemein-pädagogische Theorie des Lernens und der Schule
1.1 Deweys Begriff der Erfahrung
1.2 Pragmati(sti)scher Lernprozess als Forschungsprozess
1.3 Lern- und Schulkultur
1.4 Schule und Demokratielernen als soziales Lernen
2. Der Pragmatismus als Theorie des politischen Lernens
2.1 Von der Lebenswelt zur Politik
2.2 Der Gebrauch der Dinge: Übertragung auf das politische Lernen
3. Der Pragmatismus als Theorie der Politischen Bildung
3.1 Normativität und Pragmatismus I: John Dewey
3.2 Normativität und Pragmatismus II: Charles Sanders Peirce
Exkurs 2: Abgrenzungen
4 Pragmatistische Normativität und Demokratielernen
4.1 Kompetenzebenen des Demokratielernens
4.2 Pragmatistische Begründungskonzepte des Demokratielernens
TEIL III: Bausteine einer pragmatistischen Politikdidaktik
1. Sinnorientierung als pragmatistisches Prinzip
1.1 Sinnorientierung als Pädagogisierung: Der Anspruch des Subjekts
1.2 Sinnorientierung als Re-Politisierung: Der Anspruch der Sache POLITIK
1.3 Sinnorientierung als Konvergenz von Lebenswelt und Politik
2. Politische Urteilsbildung als Problemlösungsprozess
2.1 Die subjektiv-biografische Eingangssituation
2.2 Rationalität und Urteilsbildung
3. Institutionelle ‘Offenheit von Schule’ als strukturelle Voraussetzung der freien Lerngemeinschaft
3.1 Demokratische Schulgemeinde: Der Aspekt der Schulsystemverfassung
3.2 Demokratische Schulgemeinde: Der Aspekt der Schulbetriebsverfassung
TEIL IV: Pragmatistische Politikdidaktik und Unterricht
1.Bausteine der Pragmatistischen Politikdidaktik
2. Unterrichtsbeispiele
2.1. Beispiel für die Sekundarstufe I: ‘Rektorin Kohler ändert das Wahlverfahren’
2.2. Beispiel für die Sekundarstufe II: Parteiverbot und Demokratie
Literaturverzeichnis
A propos de l’auteur
Prof. i.R. Dr. habil. Amin Scherb war Professor für Didaktik der Politik und Gesellschaft an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, ist seit April 2020 im Ruhestand, aber weiterhin im Lehrauftrag tätig.