Kultureller Übertourismus ist das neue Schlagwort für von Touristen extrem stark frequentierte und damit überfüllte historische Sehenswürdigkeiten, Museen und Städte. Ein Kulturtourismus also, der negative Auswirkungen sowohl für die kulturellen Orte als auch für die dort lebenden Menschen zeitigt. In Reaktion darauf wird vermehrt protestiert und Kulturträger und Bürgermeister ergreifen zunehmend Maßnahmen, um den Touristenstrom zu begrenzen. Ist dies das Ende einer „Kultur für alle“?
In diesem Buch schlägt Bruno S. Frey – renommierter und vielzitierter Kulturökonom – im Gegenteil eine Erweiterung des Angebotes als „Neue Originale“ vor: Die wichtigsten Monumente werden an einem geografisch geeigneten Ort identisch kopiert. Ergänzend werden den Besuchern mithilfe digitaler Informationstechnologien (Augmented und Virtual Reality inklusive Hologramme) Geschichte und Kultur der Orte nahe gebracht. Angrenzende Hotels, Restaurants und Läden bieten die notwendige begleitende Infrastruktur. Auf diese Weise kann der Touristenstrom zwischen den ursprünglichen und den „Neuen Originalen“ verteilt werden. Diese Idee wird mit seinen organisatorischen und ökonomischen Herausforderungen skizziert und von bestehenden Disneyland-Konzepten abgegrenzt. Gerade für Familien mit Kindern und allgemein kulturell interessierte Personen – also für die größte Zahl der Besucher – können diese „Neuen Originale“ sehr attraktiv sein.
Table des matières
Teil 1 – Übertourismus – das Problem.- 1 Überbordender Kultur-Tourismus.- 2 Reaktionen auf den kulturellen Übertourismus.- Teil 2 – Übertourismus – ein radikaler Vorschlag.- 3 Eine positive Alternative: Neue Originale.- 4 Was lässt sich gegen Neue Originale einwenden?.- 5 Welche Probleme stellen sich?.- 6 Wie können Neue Originale in die Wirklichkeit umgesetzt werden?.- Teil 3 – Kultureller Übertourismus – Ein Ausblick.- 7 Folgerungen.
A propos de l’auteur
Bruno S. Frey ist Professor für Wirtschaftswissenschaft, Verfasser von mehr als 25 Büchern über verschiedene Themen (u.a. bei der Oxford University Press, MIT Press und Princeton University Press) und von rund 600 wissenschaftlichen Aufsätzen. 5 Ehrendoktorate in 5 verschiedenen europäischen Ländern. Im Ranking der FAZ für Deutschland im Jahre 2019 bin ich auf Platz 5 der „einflussreichsten Ökonomen“, in der Schweiz im Ranking 2019 der NZZ auf Platz 4.
Frey beschäftigt sich seit vielen Jahren (auch) mit dem direkt angrenzenden Gebiet der Kunstökonomie und ist „Distinguished Fellow“ der Association of Cultural Economics, International. Zusammen mit einem Mitarbeiter hat er vier Aufsätze für wissenschaftliche Organe zum Gebiet des „Übertourismus“ geschrieben.