Am Beispiel des süddeutschen Benediktinerklosters St. Mang in Füssen wird der Zusammenhang zwischen der Hinwendung der Konvente zur Ordensreform und dem Anwachsen ihrer Buchbestände in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts deutlich gemacht. Die Wahl eines relativ kleinen, nicht urban geprägten Hauses verspricht reichen Aufschluß über den Normalfall des Zusammenspiels von Reform und ‘Literaturexplosion’. Eine unvoreingenommene inhaltliche Analyse der Zuwächse zeigt aber, daß die neu beschaffte Literatur keineswegs in jedem Fall eindeutig mit der Reform in Beziehung zu setzen ist, sondern sich verschiedene, teils widersprüchliche Interessen in ihr widerspiegeln. Das spärlich vorhandene volkssprachliche Schrifttum belegt die zögerliche Hinwendung zur Vermittlung theologischen Wissens auch an die Laien. Es läßt sich beobachten, wie der deutsche Textfundus aus dem lateinischen Grundbestand hervorwächst. Eine besondere Rolle für die Neubestimmung des eigenen Standorts an der Epochenschwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit wurde von den Konventualen offensichtlich der reichlich vorhandenen Historiographie zugemessen.
Christoph Roth
Literatur und Klosterreform [PDF ebook]
Die Bibliothek der Benediktiner von St. Mang zu Füssen im 15. Jahrhundert
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Langue Allemand ● Format PDF ● Pages 446 ● ISBN 9783110947441 ● Taille du fichier 15.2 MB ● Maison d’édition De Gruyter ● Lieu Tübingen ● Publié 2013 ● Édition 1 ● Téléchargeable 24 mois ● Devise EUR ● ID 6362226 ● Protection contre la copie Adobe DRM
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