Von Pythagoras wird überliefert, dass er im Bewusstsein der Schwierigkeit, Weisheit zu erreichen, für sich auf den Namen eines Weisen (Sophos) verzichtet und sich einen ‘Weisheitsliebenden’ (Philosophus) genannt habe. Wer die Weisheit liebt, sagt uns diese Anekdote, behauptet nicht, sie zu besitzen, sondern strebt nach ihr und weiß zugleich, dass er sie nicht erreicht.
Das Dach ist groß, unter dem sich die Philosophen versammeln. Das lässt sich gut an Robert Grosseteste und Michel de Montaigne erkennen, die sich der Untersuchung der Phänomene Mensch und Welt grundsätzlich anders nähern und dennoch eines gemeinsam haben, den Versuch, den Menschen mit Hilfe der Philosophie die letzten Gründe des Seins, der Erkenntnis und des Handelns, die zusammenfassende Betrachtung des Wesens und des Sinnes der Welt nahezubringen.
A propos de l’auteur
Christoph Werner wurde in Halle an der Saale geboren. Er studierte Englisch und Deutsch an der Martin-Luther-Universität Halle und arbeitete an verschiedenen Universitäten und Hochschulen in Deutschland in der Ausbildung von Fachübersetzern und Englischlehrern. Seit seiner Pensionierung lebt er in Weimar. Er hat Romane und Erzählungen, zahlreiche Kurzgeschichten und Essays geschrieben, die auf Deutsch und zum Teil auf Englisch erschienen sind.