Dietrich Korsch gibt eine Einführung in die christliche Lehre, die als Deutung gelebten Glaubens verstanden wird. Damit eröffnet er einen Weg zu einer gründlichen Vertrautheit mit der christlichen Sicht von Gott, Welt und Mensch.
Table des matières
Vorwort V
§ 1 Was dieses Buch will und für wen es gedacht ist 1
Formwandel des Christentums 1 – Die Aufgabe der Theologie 2 – Gelebter Glaube als Ausgangspunkt zur Bestimmung des Christlichen 2 – Allgemeinheit und Besonderheit des Glaubens 4 – Leserinnen und Leser 6
I. Glauben
§ 2 Was Glauben ist 9
1. Glauben als Verhältnis 9
Glauben – Stimmung oder Wissen? 9 – Formaler Begriff des Verhältnisses 10 – Verhältnis und Gegenstand 11 – Selbstverhältnis
11 – Selbstverhältnis und Weltverhältnis 13 – Deutungsbedürftigkeit des Selbst- und Weltverhältnisses 14 – Das Gottesverhältnis 15
2. Glauben und Sprache 19
Verhältnis und Sprache 19 – Verhältnisse in der Sprache 20 – Glaube in der Sprache 21
§ 3 Ob man Glauben lernen kann 23
1. Sprache als Lebensform 23
Glauben – lernen? 23 – Sprechen lernen – glauben lernen 24 – Soziale Orte des Lernens 25 – Glauben – eine Fremdsprache? 28
2. Religiöse Lebensformen der Sprache 29
Ansprechen, Sollen und Selbstsein 30 – Sprechen und Deuten 31 – Sprechen, Bitten und Empfangen 33
3. Katechismus als Sprache des Glaubens 35
II. Leben
§ 4 Leben und Handeln 39
Die Unmöglichkeit, nicht zu handeln 39 – Regeln des Handelns und eine klassische Alternative der Ethik 40 –
Der Vorrang tatsächlichen Handelns und seine Deutung 43 – Die Notwendigkeit des Handelns und das Gottesverhältnis 45
§ 5 Das Gottesverhältnis und der Grund des Handelns 49
1. Die Eröffnung des Gottesverhältnisses: Das Erste Gebot 50
Selbstvorstellung 50 – Gott als Wort unserer Sprache 52 – Der eine Gott und der Gewinn eigenen Lebens 54 – Die
Verteidigung eigenen Lebens gegen den Anspruch »anderer Götter« 56 – Die Resonanz des Ersten Gebotes im Menschen
59 – Zur Formulierung und zur Reihenfolge der Zehn Gebote 64
2. Die Beziehung des Gottesverhältnisses auf das Selbstverhältnis: Das Zweite Gebot 65
Gott beim Namen nennen 66 – Gott gegenüber die eigenen Allmachtsansprüche aufgeben 67 – Ist der Eid erlaubt? 68
3. Die Beziehung des Gottesverhältnisses auf das Selbst- und Weltverhältnis: Das Dritte Gebot 69
Sabbat und Sonntag 69 – Das Handeln unterbrechen 70 – Den Sinn auf den Grund des Handelns richten 71 – Sonntagsruhe
73 – Der Zusammenhang der ersten drei Gebote und die Frage nach der Einheit des menschlichen Subjekts 74
§ 6 Das Gottesverhältnis und die Bestimmungen des Handelns 76
1. Der Leib als Ort des Lebens und die Bestimmungsbedürftigkeit des Handelns 76
Leib und Seele 77 – Natur und Kultur 78
2. Die Herkunft des Lebens: Das Vierte Gebot 80
Eltern haben: in die Geschichte eintreten 80 – Vater und Mutter haben: sich selbst kennen in der Geschichte 81 –
Vater und Mutter ehren 82 – Das Gelingen eigenen Lebens 84 – »Obrigkeit« ehren? 87
3. Die Verantwortung für das Leben: Das Fünfte Gebot 88
Leben nicht vernichten 89 – Leben erhalten: Recht und Wirtschaft 91 – Die Reichweite des Tötungsverbots 93
4. Die Weitergabe des Lebens: Das Sechste Gebot 94
Fortpflanzung und Kultur 94 – Sexualität und Monogamie 95 – Ehe als Vereinbarung von Kontingenz und Selbstbestimmung
97 – Ehe und Sexualität 100 – Ehebruch und Förderung der Ehe 101
5. Eigenes Leben in der Teilhabe an der gemeinsamen Welt: Das Siebente Gebot 102
Leben und Aneignen 102 – Eigentum als Institution und seine Geschichte 103 – Der Sinn des Eigentums 104 – Die
Verfehlung des Grundsinns der Institution Eigentum 106 – Maximen für den Umgang mit dem Eigentum 107
6. Eigenes Leben in der Teilhabe an der Wahrheit: Das Achte Gebot 108
Dimensionen der Wahrheit – Dimensionen der Sprache 108 – Wahrheit treffen – Wahrheit verfehlen 109 – Der Zusammenhang
der Wahrheitsdimensionen 110 – Das Bedrohtsein von Wahrheit durch die Lüge 112 – Der religiöse Umgang mit dem Verfehlen der Wahrheit 112
7. Die Dynamik des eigenen Lebens in der Welt: Das Neunte und Zehnte Gebot 114
Die Macht des Selbstverhältnisses 114 – Selbstsucht als Begierde 115 – Das Selbstverhältnis als Negation des Gottesverhältnisses? 116
§ 7 Strukturen des Lebens im Handeln 117
Die Ordnung des Dekalogs 117 – Die Ambivalenz der Gebote und ihre religiöse Bearbeitung 119 – Zum theologischen Begriff des Gesetzes 121
III. Deuten
§ 8 Leben und Deuten 125
Unmittelbarkeit und Ordnung im Leben und Deuten 125 – Prozesse und Gestalten des Deutens 126 – Das Glaubensbekenntnis
– eine Deutung? 129
§ 9 Gott und die Welt: Gott der Schöpfer 132
Der Vater – der Allmächtige 132 – Schöpfungsglaube als Lebensverhältnis 135 – Ich – Gottes Geschöpf im Rahmen
der Schöpfung 137 – Die Kontingenz des Lebens und das Geschöpfsein 139
§ 10 Gott und Mensch: Jesus Christus 142
Erzählung statt Begriff 143
1. Quellen der Deutung: Jesus von Nazareth in der biblischen Tradition 144
2. Die Grundform der Deutung: Jesus Christus – mein Herr 146
Jesus – auf uns hin gedacht 146 – Zwei-Naturen-Lehre und Rechtfertigungslehre 148 – Wir – mit Jesus 149
3. Die religiöse Deutung Jesu 154
Geburt 154 – Leiden und Tod 155 – Höllenfahrt 156 – Auferstehung 157 – Auferstehung Jesu und Rechtfertigung des Sünders 157 – Himmelfahrt und Wiederkunft 159
4. Die historische Deutung Jesu 160
Religiöse und historische Deutung 160 – Elemente eines historischen Bildes Jesu 163 – Jesu Verkündigung 164 – Jesu
Tod 167
§ 11 Gott, Mensch und Welt: Der Heilige Geist 172
1. Der Heilige Geist, die Einheit Gottes und der Glaube 172
Gott – für uns 173 – Wir Menschen – mit Gott 174
2. Der Heilige Geist und die ganze Christenheit auf Erden 176
Historische Gestalt und geistliche Wahrheit der Kirche 176 – Die Heiligung der Menschen 178 – Die Gemeinschaft der
Heiligen und die Kirche 181
3. Der Heilige Geist und die Vergebung der Sünden 182
Die Notwendigkeit der Verzeihung 182 – Vergebung und Verzeihung 183
4. Der Heilige Geist, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben 185
Auferstehung der Toten 186 – Ewiges Leben 189
§ 12 Deutungsvollzüge des Glaubens 192
Deuten und Religion 192 – Das Glaubensbekenntnis als Inbegriff religiösen Deutens 193
IV. Bitten
§ 13 Leben und Bitten 197
Deuten, Handeln, Bitten 197 – Die Sprache des Bittens: Risiko und Macht 200 – Bitten und Beten 201 – Bitten, Beten
und Erhörtwerden 204 – Zur Textform des Vaterunsers 204Inhaltsverzeichnis
§ 14 Gott, unser Vater 206
1. Unser Vater – im Himmel 206
Vater – eine Anrede, keine Aussage 206 – Stufen und Formen des Vaterbegriffs 206 – »Vater« – auch für Frauen? 208 – Vater im Himmel 210
2. Die Heiligung des Namens Gottes:
Die erste Bitte 210
Gottes Sein an sich 211
3. Das Kommen des Reiches Gottes:
Die zweite Bitte 213
Das kommende Reich 213 – Die Bitte um das Reich 215 – Gott und sein Reich 216
4. Das Geschehen des Willens Gottes:
Die dritte Bitte 217
§ 15 Unser Leben vor Gott 219
1. Gottes Wille und unser Leben 219
2. Das tägliche Brot und die Erhaltung des Lebens: Die vierte Bitte 221
Lebenserhalt 220 – Lebenserhalt und Gott 222
3. Die vergebene Schuld und die Erneuerung des Lebens: Die fünfte Bitte 224
Schulden und Schuld 224 – Schuld und Schulden vor Gott 227
4. Die Bewahrung vor Versuchung und die Bewährung des Lebens: Die sechste Bitte 230
Das Phänomen der Versuchung und sein Grund in der Unmittelbarkeit des Selbst 230 – Die Versuchung und Gott 233
– Die Bitte um Verschonung vor der Versuchung 234
§ 16 Beten als Lebensform 235
1. Die Struktur des Vaterunsers und die Dimensionen des Lebens 235
2. Die Vielfalt des Gebets und die Phänomene des Lebens 236
Formen des Betens 237 – Das individuelle Gebet 238
3. Die Einfalt des Gebets und die Häufigkeit des Betens 238
V. Empfangen
§17 Leben und Empfangen 240
Bitten und Empfangen 240 – Empfangen und Selbstsein 242 – Glauben und Empfangen 243
§ 18 Das Leben aus Gott beginnen: Die Taufe 245
1. Die Tradition der Taufe 245
2. Die Handlung der Taufe 247
3. Die Deutung der Taufe 251
§ 19 Das Leben mit Gott führen: Das Abendmahl 254
1. Die Tradition des Abendmahls 255
2. Die Feier des Abendmahls 258
3. Die Deutung des Abendmahls 261
§ 20 Das Leben in Gott vollenden: Das Wort Gottes 264
1. Sakrament und Predigt 264
2. Wort und Tod 266
3. Leben und Sterben 269
VI. Verstehen
§ 21 Leben, Glauben und Verstehen 271
1. Leben und Verstehen 271
2. Leben und Glauben 273
3. Glauben und Verstehen 274
Anhang:
Der Kleine Katechismus Dr. Martin Luthers 277
Register 289
A propos de l’auteur
Dietrich Korsch ist Professor i. R. für Systematische Theologie an der Universität Marburg. Seit 2016 ist er Fellow am Hans-von-Soden-Institut für Theologische Forschung.