Je heterogener die Schülerschaft wird, umso notwendiger ist interkulturelles Lernen im Geschichtsunterricht. Die Geschichte bietet eine Fundgrube interkultureller Begegnungen, die für den Unterricht erschlossen werden können. Zentrale Prinzipien historischen Lernens, wie etwa Multiperspektivität, Kontroversität und Fremdverstehen, beinhalten großes Potenzial für eine interkulturelle Bildung.
Dieser Band ist ein Plädoyer für die stete Anpassung von Geschichtsunterricht an die Herausforderungen unserer globalisierten Gegenwart. Er zeigt, wie interkulturelles Lernen ausgehend von Inhalten geplant und durch geeignete Materialauswahl und methodisch-didaktische Schwerpunktsetzung begleitet werden kann. Zahlreiche Praxisbeispiele erleichtern die Umsetzung im Unterrichtsalltag.
Table des matières
1. Einführende Bemerkungen
2. Wozu interkulturelles Geschichtslernen?
2.1 Ein bildungspolitisches Muss und eine gesellschaftliche Notwendigkeit?
2.2 Interkulturelles Lernen als Demokratiebildung und Extremismusprävention
2.3 Interkulturelles Lernen an Schulen: Eine Zusammenfassung
2.4 Interkulturelles Geschichtslernen im Speziellen
3. Begriffe und Debatten im Blickfeld von interkulturellem Lernen
3.1 Intrakulturell – multikulturell – interkulturell – transkulturell?
3.2 Ein Kampf der Kulturen?
3.3 Eine ‘Leitkultur’ für Deutschland?
3.4 Der Begriff ‘Kultur’ – eine Annäherung
3.5 Ein ‘cultural turn’
4. Interkultureller Geschichtsunterricht: Zwischen Geschichtswissenschaft und Geschichtsdidaktik
4.1 Transnationale Geschichte
4.2 Histoire croisée
4.3 Globalgeschichte
4.4 Kulturelle Kontakte: Klassifizierungen
4.5 Interkulturelles Geschichtslernen vs. Globalgeschichte?
4.6 Intersektionalität und der Diversity-Ansatz
4.7 Interkulturelles Geschichtslernen und inklusives Geschichtslernen
5. Geschichtsunterricht postkolonial: Der kleine Bruder des interkulturellen Geschichtslernens?
6. Interkulturelles Geschichtslernen und die Kompetenzorientierung
6.1 Das Kompetenzmodell der Forschungsgruppe FUER Geschichtsbewusstsein
6.2 Narrative Kompetenz
6.3 Urteilskompetenz
7. Interkulturelles Lernen in der Verzahnung mit fachdidaktischen Prinzipien
7.1 Multiperspektivität und Kontroversität
7.2 Fremdverstehen und Alterität
7.3 Interkulturelles Geschichtslernen: Der Gegenwartsbezug
7.4 Urteilsbildung im interkulturellen Geschichtsunterricht
7.5 Didaktische Reduktion – Exemplarisches Lernen
7.6 Problemorientierung
7.7 Begriffskompetenz und Sprachreflexion
8. Der Vergleich und der Transfer im interkulturellen Geschichtsunterricht
8.1 Der Vergleich: Komparatistische Ansätze beim interkulturellen Lernen
8.2 Der Transfer beim interkulturellen Lernen
9. Das Potenzial von Quellen im interkulturellen Geschichtsunterricht
9.1 Der Reisebericht als besondere Quellengattung
9.2 Der Brief als besondere Quellengattung
9.3 Das Tagebuch als besondere Quellengattung
9.4 Karten
9.5 Bildquellen: Eine besondere Chance für den interkulturellen Geschichtsunterricht
10. Methoden zur Unterstützung interkulturellen Lernens
10.1 Gesprächsorientierte Methoden interkulturellen Lernens
10.2 Die Debatte
10.3 Die Diskussion
10.4 Das Standbild im interkulturellen Geschichtsunterricht
10.5 Das szenische Spiel im interkulturellen Geschichtsunterricht
11. Die Periodisierung von Geschichte: Kein Patentrezept?
12. Grenzübergreifende Schulbücher
12.1 Das deutsch-französische Geschichtsbuch (DFGB)
12.2 Das deutsch-polnische Schulbuch
12.3 Die deutsch-israelische Schulbuchkommission
12.4 Die arabisch-europäischen Schulbuchempfehlungen
13. Bilingualer Geschichtsunterricht: Der Inbegriff interkulturellen Lernens?
14. Interkulturelles Lernen an außerschulischen Lernorten
15. Interkulturelles Lernen in Form von Schülerwettbewerben
15.1 Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
15.2 Der Schülerwettbewerb zu Osteuropa
16. Interkulturelles Lernen im Geschichtsunterricht: Herausforderungen und Grenzen
17. Hotspots: Eine Themenauswahl – Beispiele der Umsetzung
17.1 Migration
17.2 Kulturkontakte
17.3 Grenzräume
17.4 Europäische Geschichte: Ein Fall für den interkulturellen
17.5 Der Islam – islamische Gesellschaften: Ein heißes Eisen im interkulturellen Geschichtsunterricht?
17.6 Nation und Nationalismus: Formen der Identitätsbildung?
17.7 Der Genozid: Produkt eines übersteigerten Nationalismus?
17.8 Imperien: Beispiele multikultureller Gesellschaften?
17.9 Die Geschichte des Osmanischen Reiches und der Türkei: Ein Übergang von Imperium zu Nationalstaat
18. Schlussbetrachtung
Literatur
Anmerkungen
A propos de l’auteur
Elisabeth Gentner, Gymnasiallehrer für Englisch und Geschichte und stellvertretende Schulleiterin, Schulbuchautorin, Mitglied im Pädagogischen Beirat für den Schülerwettbewerb ‘Die Deutschen und ihre Nachbarn im Osten’, Arbeitsschwerpunkte: Geschichtstheorie, Geschichte bilingual, historiographische Metafiktion, Multiperspektivität