Das Buch nimmt europäische Rassifizierung und Identitäten, Kunst und Widerstand in den Fokus, theoretisiert und interveniert, historisiert, analysiert und dokumentiert. El-Tayeb stellt dabei junge Europäer_innen of Color, ihre translokalen Strukturen und Strategien im Umgang mit ihrem Ausschluss aus Nation und Europa in den Mittelpunkt ihrer Studie.
Unter Bezugnahme auf vielfältige theoretische und aktivistische Archive hinterfragt der Text die Verleugnung des Rassismus, der europäische Gesellschaften grundlegend prägt, und schafft so den Rahmen für eine Kritik dieser internen Rassifizierung. Mit Beispielen von Euro-Hiphop zu feministischem Aktivismus und genderqueeren Performances bezieht sich ‘Anders Europäisch’ auf das weitgehend ignorierte Archiv der Alltagskultur, das für den Widerstand migrantisierter Jugendlicher gegen die sie ausschließenden Identitäts- und Raumpolitiken zentral ist.
In der Spannung zwischen essenzialistischen Definitionen von Europäischsein und der zunehmenden Bedeutung nicht-weißer und nicht-christlicher Gemeinschaften verortet El-Tayeb neue Identitätsformationen. Diese vereinen scheinbar inkompatible Elemente – Schwarz und deutsch, Muslima und feministisch – und unterwandern so dominante Narrative von Rassifizierung, Geschlecht, Sexualität und Nationalität.
Table des matières
https://www.unrast-verlag.de/images/stories/virtuemart/product/583_el-tayeb_anders-europaeisch_ivh.pdf
A propos de l’auteur
Fatima El-Tayeb ist Schwarze deutsche Historikerin und Professorin für Afrodiasporische Literatur und Kultur an der UC San Diego. 2001 erschien ihr erstes Buch: ‘Schwarze Deutsche. Der Diskurs um ›Rasse‹ und nationale Identität 1890–1933’ (Campus). Weitere Buchveröffentlichungen: ‘European Others. Queering Ethnicity in Postnational Europe’, University of Minnesota Press 2011 (deutsch als ‘Anders Europäisch. Rassismus, Identität und Widerstand im vereinten Europa’, Unrast 2015) und ‘Undeutsch. die Konstruktion des Anderen in der postmigrantischen Gesellschaft’, Transcript 2016.