Felix Brandhorst untersucht anhand des „Falles Kevin“ in Bremen aus dem Jahr 2006 den Zusammenhang zwischen medialer Inszenierung, politischer Theatralisierung und fachlicher Positionierung der Sozialen Arbeit im Feld des Kinderschutzes. Der Fall war eine mediale Sensation, die politischen Handlungsdruck auslöste und zum Ausgangspunkt einer protektiv-repressiven Wendung in der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe wurde. Ziel der Diskursanalyse des Autors ist es, das aus der medialen und politischen Aufarbeitung hervorgegangene routinierte Wissen über den „Fall Kevin“ in eine Krise der Befremdung zurückzuführen. Dabei fragt er danach, auf welcher empirischen Grundlage die Veränderungsprozesse beruhen, die die aktuelle Situation im Kinderschutz und in der Sozialen Arbeit prägen.
Table des matières
Vom Einzelfall der Sozialen Arbeit zum öffentlichen Diskurs.- Die neue öffentliche Aufmerksamkeit für den Kinderschutz.- Soziale Arbeit und Öffentlichkeit.- Der „Fall Kevin“ als Sensation – Medienanalyse.- Der „Fall Kevin“ als Politikum – Analyse der politisch-administrativen Dokumente.- Der „Fall Kevin“ als Gegenstand des sozialpädagogischen Fachdiskurses.- Der „Fall Kevin“ als öffentliche Erzählung – Widersprüche einer symbolischen Formung.
A propos de l’auteur
Felix Brandhorst arbeitet als Praxisforscher und Qualitätsentwickler im Kronberger Kreis für Dialogische Qualitätsentwicklung e.V. sowie als freiberuflicher Dozent (u. a. Alice Salomon Hochschule).