90. Todestag Franz Kafkas am 3. Juni 2014
Eine der berühmtesten, rätselhaftesten und wirkungsmächtigsten Erzählungen Franz Kafkas ist „Die Verwandlung“, die 1912 entstanden und 1915 zum ersten Mal in Buchform in der Reihe „Der jüngste Tag“ des Kurt Wolff Verlags erschienen ist. Die Geschichte des Handlungsreisenden und Tuchhändlers Gregor Samsa, der sich eines Morgens zu einem riesigen Ungeziefer verwandelt sieht und nun in der Familie mit den Folgen zu kämpfen hat, ist zum Gegenstand unzähliger Interpretationen und Adaptionen geworden, es gibt zahlreiche Verfilmungen und Comic-Bearbeitungen, aber manchmal überlagert eine derart mächtige Rezeptionsgeschichte auch den Reiz des eigentlichen Textes. Zugleich ist die gesamte Kafka-Interpretation mit ihren mitunter schweren metaphysischen Geschützen geeignet, die Konkretion, auch Komik Kafkas gelegentlich vergessen zu machen. Umso schöner ist es, sich einmal den ursprünglichen Texten selbst wieder zuzuwenden, noch dazu mit Hilfe des glänzenden Kafka-Essays von Kurt Drawert, der sich genau dem widmet, was es heißt, Kafka wirklich zu lesen.
A propos de l’auteur
Franz Kafka, geboren 1883 in Prag, gestorben 1924 in Klosterneuburg, ist einer der berühmtesten Schriftsteller der deutschen Literatur, sein Werk zählt zum Kanon der Weltliteratur. Neben Romanen wie «Der Prozess» oder «Das Schloss» sind es Erzählungen wie «Vor dem Gesetz», «Das Urteil», «In der Strafkolonie» oder «Die Verwandlung» sowie Tagebücher und Briefe, die seinen Ruhm begründet haben. Der größere Teil seines Werkes wurde erst nach seinem Tod und entgegen einer ausdrücklichen testamentarischen Verfügung veröffentlicht.