Heute fürchten wir, das Klima durch Menschwerk irreversibel zum Schlechten zu ändern. Jahrhundertelang aber war das Klima ein Faktum, welches zwar durch den Menschen nicht beeinflusst werden konnte, den Lauf der Geschichte jedoch entscheidend bestimmte. Siedlungsräume und agrarische Anbaumöglichkeiten änderten sich mit Klimaschwankungen und damit die Existenzgrundlage der Menschen. Wie aber lässt sich die Klimaentwicklung rekonstruieren? Welche sozialen, ökonomischen und kulturellen Auswirkungen hatten Klimaschwankungen und klimatisch induzierte Katastrophen auf die Menschen? Und wie wurden diese Klimaänderungen rezipiert und gedeutet? Alle drei Bereiche werden von Franz Mauelshagen, der sich intensiv mit Klima und Naturkatastrophen im historischen Kontext auseinandergesetzt hat, vom Beginn der Neuzeit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts beantwortet.
A propos de l’auteur
Franz Mauelshagen studierte Geschichte, Philosophie, Germanistik und Rechtswissenschaft in Bonn und promovierte 2000 in Zürich, wo er von 2003 bis 2008 lehrte. 2008 kehrte er nach Deutschland zurück als Koordinator des Forschungsschwerpunktes Klima Kultur am Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) in Essen. Aktuell ist er Senior Fellow am Institute for Advanced Sustainability Studies Potsdam (IASS). Seine Arbeit widmet sich dem Anthropozän und den Implikationen dieser Idee für die Globalgeschichte, für die globale Umweltgeschichte und unser Verständnis der Moderne und ihren Ort in der Geschichte großer Transformationen.