Das Buch zeichnet die Wandlungen des Zusammenspiels zwischen Strafrecht und Gesellschaft vom Frühmittelalter bis 1990 nach. Akzentuiert wird das 20. Jahrhundert, namentlich das dem Terror unterstellte NS-Strafrecht, das sozialistische Umerziehungsstrafrecht der DDR und die bundesdeutsche NS-Aufarbeitung. Zielgruppe sind Jurastudierende sowie jeder interessierte Leser.
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Table des matières
Hinweis zum Buch 5
Abkürzungsverzeichnis 11
Vorbemerkung: Zugänge zur Strafrechtsgeschichte 13
1. Das Frühmittelalter (500–1000) 15
1.1 Vorgeschichte bis 500 n. Chr.: „Germanisches Strafrecht 15
1.2 Das Frankenreich 17
1.2.1 Geschichtliche Eckdaten: Kaiser, Könige, Grundherren, Bauern 17
1.2.2 Konfliktbewältigung nach den leges barbarorum 18
1.2.2.1 Rechtsbrüche und Bußen 19
1.2.2.2 Verfahren vor den Volksgerichten 21
1.2.3 Fehdewesen, Königsgerichte, staatliches Strafen 22
1.2.4 Kirchliche Bußpraxis 24
2. Das Hoch-und Spätmittelalter (1000–1500) 25
2.1 Geschichtliche Eckdaten: Deutsches König- und Kaiserreich, Kirche, Städte 26
2.2 Kirchliches Strafrecht 27
2.3 Weltliches Strafrecht 29
2.3.1 Fehden und Landfrieden 29
2.3.2 Der Sachsenspiegel 30
2.3.3 Strafpraxis im Spätmittelalter 32
2.3.4 Die Rezeption des italienischen gelehrten Strafrechts im Reich 34
3. Das Reformationszeitalter (1500–1650) 37
3.1 Geschichtliche Eckdaten: Reichsreformen, Reformation, Dreißigjähriger Krieg 37
3.2 Ewiger Landfrieden und Reichskammergericht 38
3.3 Die Constitutio Criminalis Carolina von 1532 und das Gemeine deutsche Strafrecht 39
3.3.1 Entstehung und Wirkung der Carolina 39
3.3.2 Das Erkenntnisverfahren 40
3.3.3 Der „endliche Rechtstag“ und die Strafen 42
3.3.4 Delikte und Kriminalität 44
3.3.5 Insbesondere: Die strafrechtliche Verfolgung angeblicher Hexerei 46
3.3.6 Allgemeine Lehren und Strafzweckkonzepte 47
4. Absolutismus und Aufklärung (1650–1800 49
4.1 Geschichtliche Eckdaten: Der Aufstieg Österreichs und Preußens 49
4.2 Strafrecht im frühneuzeitlichen Naturrechtsdenken 50
4.3 Universitäre Lehre und Strafrechtswissenschaft 52
4.4 Der aufklärerische Kampf gegen Hexenverfolgung, Todesstrafe und Folter 53
4.5 Naturrechtlich-aufgeklärte Strafgesetzgebung 55
4.5.1 Kodifikationsgedanke und richterliche Gesetzesbindung 55
4.5.2 Strafgesetzgebung in Österreich 56
4.5.3 Strafgesetzgebung in Preußen 57
4.5.3.1 Die Strafrechtspolitik Friedrichs II 57
4.5.3.2 Das Allgemeine Landrecht für die Preußischen Staaten 58
5. Die deutschen Partikularstaaten (1800–1871) 61
5.1 Geschichtliche Eckdaten: Rheinbund, Deutscher Bund, Norddeutscher Bund 61
5.2 Strafrechtsphilosophie: Kant und Hegel 63
5.3 Materielles Strafrecht und Bestrafungspraxis 64
5.3.1 Der Code pénal in deutschen Territorien 64
5.3.2 Feuerbach und das Strafgesetzbuch für das Königreich Bayern von 1813 65
5.3.3 Partikulare Strafgesetzgebung der 1830er bis 1860er Jahre 68
5.3.4 Die Strafsanktionen 69
5.4 Die Einführung des Reformierten Strafprozesses 71
5.5 Strafrechtswissenschaft und -lehre 73
6. Das zweite Deutsche Kaiserreich (1871–1918) 75
6.1 Geschichtliche Eckdaten: Industrialisierung, Imperialismus, Erster Weltkrieg 75
6.2 Strafverfahren, Justiz, Anwaltschaft 77
6.3 Das Reichsstrafgesetzbuch von 1871 79
6.3.1 Der Allgemeine Teil und die neue Verbrechenslehre 79
6.3.2 Der Besondere Teil 81
6.3.3 Die Sanktionen 82
6.4 Aufbruch in die strafrechtswissenschaftliche Moderne: „Schulenstreit“ und Folgen 83
6.5 Kolonialstrafrecht, Nebenstrafrecht, Kriegsstrafrecht 85
7. Die Weimarer Republik (1918–1933) 87
7.1 Geschichtliche Eckdaten: Politische Unruhen und wirtschaftliche Krisen 87
7.2 Politische Kriminalität und politisches Strafrecht 88
7.3 Strafprozessrecht 91
7.4 Sanktionen, Jugendstrafrecht, Strafvollzug 93
8. Der nationalsozialistische Staat (1933–1945) 95
8.1 Geschichtliche Eckdaten: „Gleichschaltung“, Terror, Massenmorde, Zweiter Weltkrieg 96
8.2 Strafgesetzgebung und Strafpraxis in der Vorkriegszeit 97
8.2.1 „Rassenschande“ als Straftat im „völkischen“ Staat 97
8.2.2 Unterdrückung politischer Opposition, Sondergerichte und Volksgerichtshof 98
8.2.3 Allgemeines Strafrecht in der „Volksgemeinschaft“ 99
8.2.3.1 Lückenlose Ahndung von Pflichtverletzungen gegen die „Volksgemeinschaft“ 99
8.2.3.2 Der Täter und die Sanktionen 101
8.3 Anwaltschaft, Strafjustiz, Juristenausbildung 104
8.4 Strafgesetzgebung und Strafpraxis im Zweiten Weltkrieg 105
8.4.1 Die Straftatbestände des Kriegsstrafrechts 105
8.4.2 Wehrmachts-und SS-Justiz, Sondergerichte, Volksgerichtshof und Widerstand 106
8.4.3 Die Massen-und Völkermorde und die Auflösung des Strafprozessrechts 107
8.5 Reflexion: Zivilisationsbruch und Kontinuitäten 109
9. Die Deutsche Demokratische Republik (1949–1990) 111
9.1 Geschichtliche Eckdaten: Aufbau und Scheitern des real existierenden Sozialismus 112
9.2 „Stalinisierung“ und „differenzierende Kriminalpolitik“ im Strafrecht bis 1968 113
9.3 Sozialistisches Strafrecht nach dem St GB von 1968 115
9.3.1 Kriminologie und Prävention 115
9.3.2 „Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit“ 116
9.3.3 Delikte, insbesondere: Politisches Strafrecht 119
9.4 Strafjustiz, Anwaltschaft und Strafprozess 121
9.5 Strafrechtswissenschaft und -ausbildung 123
9.6 Die Zeit des Umbruchs 1989–1990 125
9.7 Reflexion: Geschlossenheit von Straftheorie und -praxis 125
10. Die frühe Bundesrepublik Deutschland (1949–1990) 127
10.1 Geschichtliche Eckdaten: Westintegration, Wirtschaftsaufschwung, Liberalisierung 128
10.2 Die Nürnberger Prozesse und die Entwicklung des Völkerstrafrechts 129
10.3 Die bundesdeutsche Strafjustiz und ihre NS-Vergangenheit 130
10.4 Die Verfolgung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen durch deutsche Gerichte 132
10.4.1 Die Prozesse gegen NS-Verbrecher und die bundesdeutsche Öffentlichkeit 132
10.4.2 Täterfreundliche Strafnormanwendung 133
10.5 Materielles Strafrecht und Rechtsfolgen 136
10.5.1 Kontinuitäten, „Naturrechtsrenaissance“ und Reformen 136
10.5.2 Der Allgemeine Teil 137
10.5.3 Der Besondere Teil 138
10.5.4 Sanktionen, Strafvollzug, Jugendstrafrecht 139
10.6 Strafprozessrecht 141
10.7 Strafrechtswissenschaft und -ausbildung 144
10.8 Die Ahndung der von DDR-Funktionären begangenen Straftaten 145
Anmerkungen 149
Literaturhinweise zur Einführung 271
Personenverzeichnis 275
A propos de l’auteur
Prof. Dr. Georg Steinberg lehrt Strafrecht und Strafprozessrecht an der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam